Zufriedenstellender Fernverkehr?
Die Deutsche Bahn ist bei ihren Fahrgästen nicht sonderlich beliebt: Im Jahr 2019 haben die Kunden dem Unternehmen im Test des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) lediglich die Note „befriedigend“ gegeben. Ein Grund für dieses Ranking sind unter anderem die Verspätungen der Bahn gewesen. In den Jahren nach dem VCD-Test haben die Ankunftszeiten des Fernverkehrs geschwankt. So war die Deutsche Bahn 2020 so pünktlich wie seit 15 Jahren nicht mehr. Doch im vergangenen Jahr ist die Pünktlichkeit wieder eingebrochen: 2021 erreichten nur drei Viertel aller Fernzüge rechtzeitig ihr Ziel.
Das Unternehmen selbst begründet die gesunkenen Pünktlichkeitswerte mit äußeren Faktoren wie dem coronabedingten Lockdown, der Flutkatastrophe im Ruhrgebiet und dem Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Aber sind das wirklich die einzigen Gründe für die Verspätungen? Oder gibt es strukturelle Probleme, die der Deutschen Bahn in Sachen Pünktlichkeit im Wege stehen?
Die Pläne der Ampel
Die Ampel-Koalition hat jedenfalls festgelegt, dass mehr Geld in den Schienenverkehr fließen soll. Sie verspricht einen „Deutschland-Takt“ bis 2030. Mit diesem soll gesichert werden, dass jede halbe Stunde ein Zug auf den großen Hauptverkehrsadern losfährt. Damit wird innerhalb einer Stunde vielleicht ein Zug mehr in die Richtung einer Großstadt fahren – ob der dort aber auch pünktlich eintrifft, ist nicht sicher.
Wie kann die Bahn also pünktlicher werden und gibt es bereits konkrete Maßnahmen? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Lukas Iffländer. Er ist der stellvertretende Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn und forscht am Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung.