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Die schwedische Außenministerin Ann Linde mit Heiko Maas. Bild: Tobias Schwarz | AFP
Bild: Tobias Schwarz | AFP

Zurück zum Thema | Feministische Außenpolitik

Braucht Deutschland eine feministische Außenpolitik?

Ein Blick in die Außenpolitik zeigt: Männer, soweit das Auge reicht. Feministinnen wollen das ändern. Weibliche Perspektiven sollen stärker bei Friedensverhandlungen einbezogen werden, damit Frieden stabiler und Frauenrechte gestärkt werden. Aber wie genau funktioniert das und bringt das die deutsche Außenpolitik wirklich weiter?

Wo sind die Diplomatinnen?

Die deutsche Außenpolitik wird von Männern dominiert. Nur rund 13 Prozent aller deutschen Botschafter und Botschafterinnen sind Frauen. Eine Außenministerin hat es noch nie gegeben. Im internationalen Kontext sieht es ähnlich männlich aus: Bei Friedensverhandlungen sitzen auf 100 Stühlen durchschnittlich nur 13 Frauen. Und nur 4 Prozent der Unterschriften unter Friedensverträgen werden von Frauen gesetzt.

Mein Wunsch für die deutsche Politik ist, dass feministische Perspektiven in allen außenpolitischen Themen mitgedacht werden.

Nina Bernarding, Co-Direktorin des Centre for Feminist Foreign Policy

Nina Bernarding, Co-Direktorin des Centre for Feminist Foreign PolicyFoto: Waleria Schüle

Mehr Frauen in der Außenpolitik = mehr Frieden?

Eine Studie des International Peace Institute belegt, dass ein Frieden um 35 Prozent nachhaltiger ist, wenn Frauen an den Verhandlungen beteiligt waren. Weibliche Stimmen finden in der Diplomatie trotzdem kaum Gehör. Frauenrechtlerinnen und Feministinnen möchte das ändern. Die weibliche Perspektive soll bei Friedensverhandlungen stärker berücksichtigt werden, denn zu einem stabilen Frieden gehört mehr als nur der Waffenstillstand zwischen zwei Staaten.

Man hat manchmal den Eindruck, feministische Außenpolitik ist etwas für die hippen Instagram-Stories.

Agnieszka Brugger, Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Agnieszka Brugger, Bündnis 90/DIE GRÜNENFoto: Stefan Kaminski

Vor einem Jahr hat die Fraktion der Grünen einen Antrag im Bundestag eingereicht. Darin fordern sie, feministische Außenpolitik konsequent umzusetzen. Dazu sollen mehr Botschafterinnen eingestellt werden und Deutschland soll sich in der EU und den Vereinten Nationen für eine feministische Außenpolitik einsetzen. Die Antragsteller und Antragsstellerinnen sind der Auffassung, dass so Frauen- und Menschenrechte gestärkt werden können.

Was genau bedeutet es, feministische Außenpolitik zu betreiben? Und warum sollte das für Deutschland wichtig sein? detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth hat bei Nina Bernarding vom Centre for Feminist Foreign Policy nachgefragt. Agnieszka Brugger von den Grünen hat den Antrag vor einem Jahr unterschrieben und berichtet, was sich seitdem getan hat.

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