Das Flüchtlingslager in Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist für 3 000 Personen ausgelegt. Derzeit leben dort mindestens 19 000 Menschen. Unter den Personen im Lager sind auch über 1.000 Kinder.
Überfüllte Flüchtlingslager
Besonders die Kinder in den griechischen Lagern leiden unter der schlechten gesundheitlichen Versorgung und der mangelnden Hygiene. Diese Probleme werden durch die Überfüllung des Lagers noch verschärft. Viele Kinder haben zudem, genau wie die Erwachsenen, mit der psychischen Belastung durch Flucht und Heimatlosigkeit zu kämpfen. Außerdem kommt es in den griechischen Lagern immer wieder zu Bränden. In Moria ist diese Woche ein 6-jähriges Kind aus Afghanistan durch ein Feuer ums Leben gekommen.
Die Grünen und die Linken fordern angesichts dieser Umstände schon seit einigen Monaten die Evakuierung der griechischen Flüchtlingslager. Deutschland hat sich nun bereiterklärt, zusammen mit sechs weiteren EU-Staaten bis zu 1.500 Kinder aus den griechischen Lagern aufzunehmen.
Corona-Virus als Risikofaktor
Während die Menschen im Lager auf eine Weiterreise in die EU hoffen, verbreitet sich in Europa mit großer Geschwindigkeit das neuartige Corona-Virus. Sollte dieses auch in den griechischen Flüchtlingslagern ankommen, würde es sich schwer eindämmen lassen.
Wie ist die humanitäre Lage auf Lesbos? Welche Handlungsmöglichkeiten hat die Politik, um besonders Kindern zu helfen? Und welchen Einfluss hat das Corona-Virus auf die Situation? detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde spricht darüber mit Erik Marquardt. Er sitzt für die Grünen im EU-Parlament und ist derzeit auf Lesbos. Außerdem fragt sie die stellvertretende Sprecherin der AG Migration und Integration im Bundestag Aydan Özoğuz (SPD), welche Aufgaben Deutschland jetzt übernehmen sollte.