Selenskyjs Forderung
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine herrscht weiterhin Krieg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nun in einer Videobotschaft am Montagabend eine Flugverbotszone über der Ukraine gefordert. Er hofft, dass die verbündeten Länder diese Zone umsetzen und deren Einhaltung auch durchsetzen. Diese Maßnahme würde es russischem Militär verbieten, in den ukrainischen Luftraum einzudringen. So könnten Luftangriffe vonseiten Russlands auf die Ukraine abgewehrt werden.
Eine Flugverbotszone über der Ukraine zu verhängen, ist jedoch auch stark umstritten.
Reaktionen auf eine Flugverbotszone
Beispielsweise die USA lehnen eine solche Zone ab. Den gesamten Luftraum zu überwachen, würde die Entsendung von US-Militär erfordern, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses Jen Psaki. Um diese Maßnahme zu beschließen, bräuchte es die Zustimmung im UN-Sicherheitsrat. Hier würde Russland als ständiges Mitglied aber wohl sein Veto einlegen.
Weiterhin müssten feindliche Flugzeuge für ein Einfliegen in den Luftraum bestraft werden, was einen Abschuss zur Folge haben kann. Durch so einen Abschuss würden auch die Länder, die die Flugverbotszone kontrollieren, mit in den Konflikt hineingezogen werden. Das hätte im Falle von großen Streitmächten wie den USA oder der NATO weitreichende Folgen.
Über die Bedeutung einer Flugverbotszone im ukrainischen Luftraum und die Folge für die Länder, die ein solches Flugverbot verhängen, hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Frank Sauer gesprochen. Er ist Experte für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München.