Die sogenannten „Schülerstreiks“, an denen sich aber auch viele Studierende und Auszubildende beteiligen, haben vor zwei Jahren für großes Aufsehen und viel Diskussion gesorgt. Fridays for Future erfuhr Ablehnung ebenso wie Zustimmung und erreichte einiges: der Klimawandel wurde in Deutschland wohl noch nie so stark thematisiert. Einige Städte und auch das EU-Parlament riefen den Klimanotstand aus.
Eine erfolgreiche Bewegung mit Problemen
Doch die Bewegung trifft auch immer wieder auf Widerstände: Während zu Hochphasen laut der Organisation um die 300 000 Menschen protestierten, sind die Möglichkeiten seit Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich eingeschränkter. Zwar hört die Arbeit von Fridays for Future deshalb nicht auf, doch Einfluss zu nehmen, wird schwieriger.
Auch Rassismus-Vorwürfe stehen immer wieder im Raum. So berichtete unter anderem die Aktivistin Tonny Nowshin im vergangenen Juni, wie sie auf einem Pressefoto mit Luisa Neubauer „unsichtbar gemacht“ wurde.
Wohin geht der Weg von Fridays for Future?
Es ist keine einfache Zeit für die Protestbewegung, aber auch keine unbewegte. So scheint sich Fridays for Future für weitere Themen geöffnet zu haben. Zum Beispiel bespielen verschiedene BiPoC-Aktivistinnen und -Aktivisten, wie die Migrantifa oder Amina Aziz, zeitweise den Twitter-Account der Organisation.
Wir fragen daher heute: Wie hat sich FFF während der Pandemie entwickelt? Reicht es, für Klimaschutz einzustehen, oder muss man für mehrere Gerechtigkeitsbegriffe kämpfen?
Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Linus Steinmetz, dem Pressesprecher von Fridays for Future. Außerdem befragt er Sebastian Haunss. Er ist Protestforscher am Socium Forschungszentrum der Universität Bremen.