Kämpfe in Nahost seit über 70 Jahren
Ruhe und Frieden scheinen im Nahost-Konflikt nicht möglich zu sein. Mitte Mai feuert die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas Raketen vom Gaza-Streifen aus auf Israel. Die israelische Regierung hat mit Luftangriffen auf den Gaza-Streifen reagiert. Zahlreiche Zivilisten kommen auf beiden Seiten ums Leben, auch die zivile Gewalt in den Straßen Jerusalems und Tel Avivs eskaliert. Zahlreiche internationale Unterhändler haben sich eingeschaltet, um zu vermitteln. Bislang allerdings ohne Erfolg. Eine langfristige, friedliche Lösung scheint fern.
Im Kern geht es um das Dilemma: Die palästinensische und israelische Bevölkerung erheben beide Anspruch auf das Land. Und Akteure auf beiden Seiten versuchen immer wieder, ihren Anspruch mit Gewalt durchzusetzen. Zumindest ging es ursprünglich darum: Der langjährige Konflikt ist komplex und vielschichtig. Die Debatte ist geprägt von Parteinahmen für eine der beiden Seiten, einem undifferenzierten Schwarz-weiß-Denken und Hass. Friedliches Miteinander scheint eine ferne Utopie zu sein.
Kommt die Lösung zum Frieden aus dem Konfliktgebiet?
Doch was politisch unmöglich scheint, wird in verschiedenen Kunst- und Kulturprojekten gelebt: Ein friedliches Zusammenleben der einzelnen Bevölkerungsgruppen auf Grundlage des kulturellen Austauschs. Zahlreiche Künstlerkollektive und pädagogische Austauschprogramme bauen Brücken zwischen isrealischen und palestinensischen Menschen.
Doch vom Frieden auf Theater- und Konzertbühnen hin zum politischen Frieden ist es ein langer Weg. Über die komplexe Situation vor Ort spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Markus Bickel. Er ist Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv. Außerdem spricht unsere Moderatorin mit Eli Grunfeld. Er ist Sprecher des Jaffa Theatres, wo israelische und palestinensische Menschen gemeinsam auf der Bühne stehen.