Energieversorger schreiben rote Zahlen
Ab 1. Oktober wird Gas in Deutschland teurer. Grund dafür ist die von der Bundesregierung beschlossene Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde. Sie soll Energieversorgern zugute kommen. Diese können dann nämlich 90 Prozent der Mehrkosten über die Umlage weiterreichen.
Energieversorger schreiben aktuell rote Zahlen. Beispielsweise hat der Energieversorger UNIPER in den ersten 6 Monaten dieses Jahres ein Milliarden-Verlust gemacht. Das liegt daran, dass die Lieferungen aus Russland ausbleiben. Und das wiederum hat zur Folge, dass die Energieunternehmen Gas bei anderen Anbietern zu vergleichsweise hohen Preisen einkaufen müssen. Die eigenen Verkaufspreise können sie nicht ändern, da sie an Verträge mit Festpreisen und längeren Laufzeiten gebunden sind.
Wohlfahrtsverbände kritisieren Gasumlage
Die Gasumlage müssen alle Privatkunden und Unternehmen zahlen, voraussichtlich bis März 2024. Besonders Einkommensschwächere könnten dadurch vor noch größeren finanziellen Problemen stehen als ohnehin schon. Wohlfahrts- und Sozialverbände fordern deshalb mehr staatliche Hilfen für einkommensschwächere Haushalte.
Ökonomen schlagen Energiegelder oder eine Neuauflage der Energiepauschale als Entlastung für die betroffenen Haushalte vor. Die Bundesregierung hatte bereits bei der EU eine Steuerbefreiung der Gasumlage beantragt, dieser Vorstoß ist jedoch gescheitert. Deshalb will sie nun die Mehrwertsteuer auf Erdgas befristet von bisher 19 auf 7 Prozent reduzieren. Wie sehr diese Entlastung bei den Privathaushalten ankommt, ist aktuell allerdings noch unklar.
Wie können einkommensschwächere Menschen, die durch die Gasumlage vor finanziellen Problemen stehen, entlastet werden? Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, spricht mit detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt über seinen Lösungsvorschlag. Wie sich die Gasumlage auf Einkommensschwächere auswirkt, das weiß Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverband VdK Deutschland.