Arbeitsverbote für Asylsuchende und Geflüchtete sollen gelockert werden
Bisher ist es für Geflüchtete schwierig, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Für die ersten drei Monate, die sich Geflüchtete in Deutschland aufhalten, ist es ihnen generell nicht erlaubt, einen Beruf auszuüben. Und solange sie danach keine Aufenthaltsgenehmigung bekommen, können sie sich nach wie vor keine Arbeit suchen. Ebenso, wenn sie aus einem Land kommen, das als sicheres Herkunftsland eingestuft ist. Nichtsdestotrotz steigt die Zahl der beschäftigten Geflüchteten: Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt, dass mittlerweile über die Hälfte der Menschen, die zwischen 2015 und 2016 nach Deutschland geflüchtet sind, hier einen Arbeitsplatz haben.
Zugang zum Arbeitsmarkt — Reichlich Verbesserungspotenzial
Trotzdem sind die Regulierungen rund um arbeitssuchende Geflüchtete in den Augen Vieler verbesserungswürdig. Die Sprachbarriere erschwert die Jobsuche immer noch massiv. Aber auch der unsichere Aufenthaltsstatus vieler Menschen, die nur durch ihre Anstellung geduldet werden, schreckt viele Arbeitgeber ab. Das Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ weißt darauf hin, dass es noch viele andere Hürden gibt, die vereinfacht werden müssten.
Auch die Bundesregierung möchte es Geflüchteten einfacher machen, Arbeit zu finden. In einem neuen Migrationspaket, auf das sich die Regierung vor drei Wochen geeinigt hat, wird beispielsweise die Frist verringert, nach der sich Menschen einen Job suchen dürfen, die in einer Erstunterkunft leben. Das Arbeitsverbot für Menschen aus sicheren Herkunftsländern soll dagegen nicht aufgehoben werden.
Wie kann die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt am besten gelingen? Migrationsforscherin Prof. Yuliya Kosyakova von der Universität Bamberg erklärt die aktuelle Rechtslage und benennt Punkte, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Sarah Strobel vom Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ erklärt im Interview mit detektor.fm-Moderator Lars Feyen in dieser Folge „Zurück zum Thema“, warum sich Unternehmen für die Integration einsetzen und welche Hürden sie sehen.