Angriffe der Huthi im Roten Meer
Seit einigen Wochen greifen die Huthi, eine Gruppe schiitischer Rebellen im Jemen, Handelsschiffe mit vermeintlicher Verbindung zu Israel im Roten Meer an. Hintergrund dafür ist der aktuelle Konflikt zwischen der palästinensischen Terrororganisation Hamas und Israel. Die Huthi wollen mit ihren Attacken die Hamas unterstützen. Sie fordern, dass Nahrungsmittel und Hilfsgüter in den Gaza-Streifen geliefert werden und wollen mit ihren Angriffen erst aufhören, wenn Israel seine Offensive beendet. Doch hinter den Aktionen der Huthi-Miliz stecken nicht nur außen- sondern auch innenpolitische Motive: Indem sie sich mit Palästina solidarisiert, will sich die Huthi-Miliz auch Rückhalt in der jemenitischen Bevölkerung sichern.
Militärische Allianz unter Führung der USA
Aufgrund der Angriffe meiden Reedereien die Route durch das Rote Meer und wollen keine Schiffe durch den Suezkanal schicken. Dabei ist dieser für den weltweiten Frachtverkehr enorm wichtig: Rund ein Drittel der Containerschiffe weltweit passiert den Kanal — er ist die kürzeste Verbindung zwischen Asien und Europa. Dass die Schiffe nun andere Routen nehmen, ist teuer und kann zu Lieferengpässen führen. Um Handelsschiffe im Roten Meer vor den Huthi-Rebellen zu schützen, hat sich eine Militärallianz unter US-amerikanischer Führung gebildet. Auch Deutschland wolle die Allianz unterstützen, hatte die Süddeutsche Zeitung im Dezember aus Regierungskreisen zitiert — bislang ist dahingehend jedoch nichts weiter passiert. Die Militärallianz hat am Dienstagabend einen der bisher größten Angriffe der Huthi abgewehrt: Streitkräfte der USA und Großbritanniens haben 18 Drohnen und drei Raketen der Miliz abgeschossen.
Wie gefährlich sind die Angriffe der Huthi im Roten Meer? Und welchen Einfluss haben sie auf den Nahostkonflikt? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister in dieser Folge von „Zurück zum Thema“ mit Dawud Ansari. Er ist Jemen-Experte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP).