Indigene Völker leben überall auf der Welt: die Maori in Australien, die Samen im Norden Skandinaviens oder die Berber im Norden Afrikas. Sie haben eine eigene Identität und leben oft in enger Verbundenheit mit der Natur. Seit 1994 gibt es den internationalen UN-Tag der indigenen Völker. Er soll auf die Situation und die Kultur dieser Menschen aufmerksam machen.
Corona-Pandemie: Viele indigene Todesopfer
Weltweit sind indigene Völker durch Klimawandel, Verfolgung oder Krankheit bedroht. Die Corona-Pandemie trifft sie besonders hart. Das Virus wird durch Außenstehende in isoliert lebende Stämme gebracht. Durch fehlende Immunität und mangelnde Gesundheitsversorgung gibt es dort besonders viele Todesfälle.
Die Lebensräume indigener Menschen werden auch durch finanzielle Interessen großer Konzerne bedroht. Aufgrund deren Suche nach wertvollen Rohstoffen werden die ansässige Bevölkerungsgruppen von ihrem Land vertrieben. Viele Staaten haben sich eigentlich selbst verpflichtet, die Land- und Menschenrechte der eigenen indigenen Völker zu schützen. Doch diese Vereinbarungen werden oft nicht eingehalten.
Schutz Indigener braucht Druck auf Regierungen
Eines der wichtigsten Abkommen zum Schutz indigener Völker ist das ILO 169. In dieser Erklärung sind wirtschaftliche, soziale und kulturellen Schutzrechte festgehalten. Bislang haben sich aber nur 24 Staaten an diesem internationalen Pakt beteiligen. Darum versuchen Aktivistinnen und Aktivisten durch öffentlichen Druck mehr Länder zum Unterzeichnen zu bewegen.
Wie indigene Völker geschützt werden können, darüber spricht detektor.fm-Moderator Jonas Grethel mit Niklas Ennen. Er arbeitet bei Survival International. Die NGO setzt sich für die Rechte und den Schutz bedrohter Völker ein. Außerdem spricht er mit Dieter Gawora von der Universität Kassel. Er ist der Teil der Forschungsgruppe „Traditionelle Völker und Gemeinschaften“.