50 Jahre für Recht und Belange von Sinti und Roma
Der 8. April 1971 war ein großer Tag für Roma aus ganz Europa. In London trafen sie sich erstmals um sich miteinander auszutauschen und zu vernetzen. Dort einigten sie sich auf eine gemeinsame Flagge und Hymne der Sinti und Roma und sprachen über diskriminierende Fremdbezeichnungen sowie die soziale Lage des „Volkes“. Seitdem ist der 8. April der internationale Tag der Roma und gilt als Geburtsstunde der Bürgerrechtsbewegung von Sinti und Roma.
Doch auch heute, 50 Jahre später, halten sich die Klischees um die Bevölkerungsgruppe: Bauwägen und bunte Gewänder, „das fahrende Volk“ auf der einen Seite und Familien-Clans und organisierte Bettler-Gruppen auf der anderen. Dass ein Großteil der Angehörigen der Bevölkerungsgruppe ein Leben inmitten der Gesellschaft führt und sich „zuerst als Deutsch“ versteht, wird dabei von einem großen Teil der Mehrheitsbevölkerung in Deutschland noch immer nicht wahrgenommen.
Sichtbarkeit ist der Schlüssel
Doch viele Menschen organisieren sich, gestalten zusammen, schaffen Kunst und Bildungsangebote. So soll die Sichtbarkeit von Sinti und Roma erhöht und Diskriminierung bekämpft werden.
Wer sind diese Akteurinnen und Akteure? Was ist ihr Antrieb und wie setzen sie ihre Ziele um? Unser detektor.fm-Moderator Yannic Köhler spricht mit Kulturschaffenden und Vertreterinnen und Vertretern der Sinti und Roma. Dabei sind die Mitbegründerin des feministischen Romatheatervereins „romano svato“ Simonida Selimovic. Die Aktivistin, Musikerin und Autorin Tayo Awosusi-Onutor und der Vorsitzende des sächsischen Vereins „Romano Sumnal“ Gjulner Sejdi.