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Foto: MARCOS GOMEZ / AG La Plata / AFP
Bild: Marcos Gomez | AG La Plata / AFP

Zurück zum Thema | Javier Milei

Wahlen in Argentinien: Wie radikal wird Mileis Präsidentschaft?

Während seines Wahlkampfes hat der Rechtspopulist Milei radikale Forderungen aufgestellt. Womit ist nach seinem Sieg tatsächlich zu rechnen?

Stichwahl in Argentinien

In Argentinien ist am Sonntag ein neuer Präsident gewählt worden. Nach dem ersten Wahlgang, aus dem er noch als Zweitplatzierter hervorging, gab es dieses Mal eine Stichwahl zwischen Sergio Massa, dem Wirtschaftsminister der aktuellen argentinischen Regierung, und dem rechtspopulistischen Javier Milei. Argentinien hat mit großer Spannung auf beide Kandidaten geblickt. Das Land befindet sich seit Jahren in einer schweren wirtschaftlichen Krise. Mehr als 40 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Inflationsrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas ist mittlerweile auf mehr als 140 Prozent gestiegen.

Beide Präsidentschaftskandidaten haben versprochen, diese Probleme zu lösen, allerdings auf sehr unterschiedliche Art. Sergio Massa ist Vertreter des Peronismus, der vor allem auf staatliche Interventionen in der Wirtschaft setzt. Dagegen gilt Javier Milei als unberechenbar und unkonventionell. Das merkt man vor allem auch an seinen politischen Reformvorschlägen.

Javier Milei: Mit der Motorsäge gegen die Kaste

Der Wirtschaftswissenschaftler Milei hat sich schon vor Beginn seiner politischen Karriere von herkömmlichen Politikerinnen und Politikern abgegrenzt, indem er die politische „Kaste“ beschimpft und für die zahlreichen Probleme des Landes verantwortlich macht.

Der größere Unterschied wird aber an seinem eigenen Handeln sichtbar, wenn er wieder einmal mit Kettensäge auf die Bühne kommt, mit der er beim Abbau des argentinischen Staates ansetzen will. Seinen Hund Conan, nach eigenen Aussagen „die Liebe seines Lebens“, hat der neue argentinische Präsident klonen lassen. Mit dem mittlerweile verstorbenen Conan kommuniziert Milei dank eines Mediums, das angeblich Verbindungen zum Jenseits herstellen kann.

Nun ist Milei also mit über 55 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten Argentiniens gewählt worden. Wenn er seine Ideen tatsächlich so umsetzen kann, wie angekündigt, dann stehen Argentinien einschneidende Veränderungen bevor: Milei möchte den Staat so sehr verschlanken wie möglich. So soll unter anderem die argentinische Zentralbank abgeschafft und der US-Dollar eingeführt werden. Nach Jahren der Wirtschaftskrise beruht der Erfolg Mileis wohl vor allem auf der Enttäuschung der argentinischen Bevölkerung über den Kurs der bisherigen Regierung.

Die wirtschaftliche Lage ist extrem, und es gibt einen große Frust unter den Argentiniern.

Diana Luna, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Diana Luna, Friedrich-Naumann-Stiftung für die FreiheitFriedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Wie radikal Mileis Präsidentschaft das Land tatsächlich verändern wird, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister in der neuen Folge „Zurück zum Thema“ mit der Referentin für Lateinamerika der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, Diana Luna.

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