Kara Tepe = Moria 2.0?
Das Flüchtlingslager Moria ist fast vollständig abgebrannt. Nachdem die über 12 000 Geflüchteten tagelang obdachlos waren, wurde ein neues Lager errichtet: Kara Tepe. Die Lage hat sich dadurch nicht verbessert. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen eng an eng stundenlang für Essen anstehen, es gibt kaum Medikamente und zu wenige Toiletten. Schon jetzt ist das Lager voll und trotzdem kommen täglich mehr Menschen an.
EU-Migrationspakt spaltet die Geister
Nach dem Brand in Moria wurde in Brüssel und Berlin viel über Asylpolitik diskutiert. Mehrere deutsche Kommunen haben sich bereiterklärt, Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen. Das hat das Bundesinnenministerium verboten. Innenminister Horst Seehofer will eine europäische Lösung.
Am 23.9. hat die EU-Kommission den EU-Migrationspakt vorgestellt. Er soll die europäische Antwort auf die Notlage der Geflüchteten auf Lesbos sein. Horst Seehofer lobt diese europäische Lösung. Kritische Stimmen meinen, der Pakt missachte die Menschenrechte der Geflüchteten. Er erleichtere Abschiebungen und verpflichte die europäischen Staaten nicht, Geflüchtete aufzunehmen. Das soll weiterhin auf freiwilliger Basis erfolgen.
Was getan werden muss, um die Zustände in Kara Tepe zu verbessern, das bespricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Marcus Engler vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Frank Heinrich sitzt für die CDU im Bundestag. Er ist Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und erklärt, warum seine Partei auf eine Lösung aus Brüssel wartet.