Politiker und Politikerinnen, die ihr Amt missbrauchen, um sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern – Korruption ist ein weltweit verbreitetes Problem. Das ist nicht nur auf Politik und Wirtschaft beschränkt, sondern kann sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche ziehen. In welchen Ländern das besonders verbreitet ist, das zeigt der jährlich erscheinende Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International.
Wenig Korruption gibt es demnach vor allem in Staaten mit gefestigten demokratischen Strukturen. Dänemark gefolgt von Finnland und Neuseeland belegen hier die vorderen drei Plätze. Schlusslichter des Index sind autoritär oder diktatorisch regierte oder von gewaltsamen Konflikten betroffene Staaten wie Somalia, Syrien oder Südsudan.
Deutschland steht mit Platz neun im internationalen Vergleich relativ gut da, aber auch hierzulande besteht weiterhin ein Problem, wie in den letzten Jahren etwa die Cum-Ex Affäre, der Wirecard-Skandal und die Maskendeals verschiedener CDU-Politiker gezeigt haben.
Strategische Korruption
Für Schlagzeilen hat zuletzt auch der Korruptionsskandal um die ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, gesorgt. Sie soll zusammen mit weiteren EU-Abgeordneten Korruptionsgelder in großer Höhe von Katar und Marokko angenommen haben. Die beiden Staaten sollen sich dadurch Einfluss auf Entscheidungen des EU-Parlaments versprochen haben.
Ein klarer Fall von sogenannter „strategischer Korruption“, also Korruption als Methode von Staaten, um außenpolitische Ziele zu erreichen. Die Causa Kaili ist dabei bei weitem kein Einzelfall, Korruption als politische Waffe nutzten in jüngster Vergangenheit etwa auch Aserbaidschan oder Russland.
Wie genau funktioniert strategische Korruption und was lässt sich dagegen tun? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sophie Warmbrunn in der neuen Folge von Zurück zum Thema mit Alexandra Herzog, der Vorsitzenden von Transparency International Deutschland, und dem EU-Abgeordneten und Kabarettisten Nico Semsrott.