Krankenhausreform in der Kritik
Die geplante Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist in den letzten Wochen heftig kritisiert worden. Die Diskussionen zur Reform drehen sich dabei vor allem um das sogenannte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das kürzlich vom Bundestag beschlossen wurde. Dadurch soll das deutsche Gesundheitssystem entlastet und eine drohende Finanzierungslücke von 17 Milliarden Euro bei den gesetzlichen Krankenversicherungen geschlossen werden. Konkret sieht es vor, dass ab 2025 nur noch qualifizierte Pflegekräfte über das Pflegebudget finanziert werden, die „in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzt sind“.
Besorgte Hebammen
Hebammen befürchten daher, dass sie aus dem Pflegebudget fallen und folglich nicht mehr von den Krankenhäusern finanziert werden können. Als Reaktion auf diese Befürchtungen wurde eine Petition ins Leben gerufen, die die Hebammen unterstützen will. Innerhalb von knapp drei Wochen hat die Petition etwa 1,6 Millionen Unterschriften gesammelt. Die Forderung an die Bundesregierung: „Keine Streichung der Hebammen aus dem Pflegebudget ab 2025!“ Das scheint auch bei Gesundheitsminister Lauterbach angekommen zu sein. Denn der lenkte kürzlich ein und sicherte Hebammen zu, dass sie auch nach 2025 im sogenannten Pflegebudget bleiben sollen. Wie genau die Hebammen-Finanzierung in Zukunft aussehen soll und ob damit auch die prekären Arbeitsbedingungen vieler Hebammen verbessert werden, ist unklar.
Über die Hintergründe spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Michelle Franco. Sie hat die Petition „Keine Streichung der Hebammen aus dem Pflegebudget ab 2025!“ initiiert. Mechthild Hofner, Vorsitzende des Bayerischen Hebammen Landesverbands, erklärt, was genau problematisch an den Reformplänen ist. Außerdem gibt Marie, eine Hebamme im dritten Lehrjahr, einen Einblick in den Berufsalltag.