Raumfahrt geht nur zusammen
Wohl kaum jemand ist von dem Krieg in der Ukraine so weit entfernt, wie die Besatzung der ISS. Allerdings macht dieser Krieg auch vor dem Weltraum nicht Halt. Die internationale Raumstation ist ein Projekt von der NASA, der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde, der ESA, die zur EU gehört und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos. Außerdem sind auch Kanada und Japan auf der ISS vertreten.
In der Wissenschaft ist es üblich, dass Teams international zusammenarbeiten. Vor allem in der Raumfahrt ist das besonders wichtig: Die Projekte sind schon lange geplant, ziemlich teuer und die Forschung dahinter komplex. Russland kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Während die USA vor allem Geld investiert haben und sich um die Stromversorgung kümmern, liefert Russland wichtige Teile für die Raumfahrt. Diese Teile verhindern zum Beispiel, dass die ISS irgendwann auf die Erde stürzt.
Das Ende der ISS?
Damit hat Russland ziemliche Macht über die ISS. Das war auch nie ein Problem, denn die ISS ist immer auch ein glänzendes Beispiel für internationale Zusammenarbeit gewesen. Mittlerweile hat Moskau angekündigt, das Projekt ISS zu beenden, wenn die westlichen Staaten die Sanktionen nicht zurücknehmen.
Wie hat die internationale Wissenschaftsgemeinschaft auf den Angriffskrieg Russlands reagiert? Kann die Raumfahrt und die Forschung auf der ISS weitergehen? Und welche neuen Forschungsbündnisse könnte es in Zukunft geben?
Darüber spricht detektor.fm-Moderator Jonas Grethel mit Nisha Gaind. Gaind ist Büroleiterin für Europa bei der Fachzeitschrift Nature und hat selbst einen Abschluss in Astrophysik und physikalischer Chemie.