Triggerwarnung: Im Text und im Podcast geht es um Krieg und Kriegsverbrechen. Das könnte belastend und traumatisierend sein.
Für kurze Zeit war der Kiewer Vorort Butscha unter Kontrolle der russischen Armee. Nun sind die Soldaten wieder abgezogen, zurück bleibt ein Städtchen unter Schock. Grund dafür ist, dass zahlreiche getötete Zivilisten entdeckt wurden. Videoaufnahmen zeigen, dass alle paar Meter eine Leiche liegt, oft mitten auf der Straße, immer in ziviler Kleidung. Journalisten von AP und Reuters berichten, dass einige der Getöteten gefesselt sind, viele von ihnen sind wohl durch einen Schuss in den Kopf getötet worden.
Kriegsverbrechen: auch im Krieg gibt es Regeln
Wenn Soldaten in einem bewaffneten Konflikt Zivilisten töten, ist das ein Kriegsverbrechen. Denn auch, wenn wohl selbst der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine rechtswidrig war, gibt es im Krieg gewisse Regeln. Zum Beispiel dürfen keine zivilen Objekte vorsätzlich angegriffen werden, es darf kein Gift verwendet werden, Städte dürfen nicht geplündert werden. Und natürlich dürfen keine wehrlosen Zivilisten hingerichtet werden.
Was genau in Butscha passiert ist, muss nun aufgeklärt werden. Die russische Regierung weist den Vorwurf von Kriegsverbrechen zurück und spricht von einer Inszenierung durch die Ukraine. Organisationen wie Human Rights Watch sammeln vor Ort allerdings Beweise, sprechen mit Augenzeugen und dokumentieren mit Fotos, Videos und Berichten das Geschehen vor Ort.
detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta spricht mit Wolfang Büttner von Human Rights Watch über deren Arbeit vor Ort. Außerdem fragt sie den Völkerstrafrechtler Klaus Rackwitz, was mit diesen Beweisen anschließend passiert und wie Russland zur Verantwortung gezogen werden könnte.