Der Ottawa-Vertrag
1992 hat sich das ICBL gegründet, die International Campaign to Ban Landmines. Dahinter steckt ein globales Netzwerk an Organisationen, das sich für ein Verbot von Landminen einsetzt und betroffene Gebiete bei der Minenräumung und Opferbetreuung unterstützt. Der immer größer werdende Zuspruch dieser Bemühungen gipfelte in der sogenannten Ottawa-Konvention, die 1999 in Kraft trat. Der Vertrag verbietet den Einsatz und die Produktion von Antipersonenminen – Minen, die gegen Menschen eingesetzt werden – und ist mittlerweile von 164 Ländern unterzeichnet worden.
Wie realistisch ist eine Welt ohne Landminen?
Trotz lokaler Bemühungen und der Hilfe von Regierungen und humanitären Organisationen werden jedes Jahr tausende Menschen durch Landminen getötet. Minen bedrohen die Bevölkerung in 60 Staaten. Insbesondere nicht-katalogisierte Minenfelder und selbstgebaute Minen machen es den Helfenden und der Bevölkerung schwer, Minen effizient zu räumen. Darüber hinaus gibt es nach wie vor Staaten, die nicht Teil der Ottawa-Konvention sind, etwa die USA, Russland oder China. Ist eine Welt ohne Landminen überhaupt möglich, wenn die Nation mit dem größten Rüstungsetat der Welt weiterhin Minen herstellt und einsetzt?
Wie die Welt im Kampf gegen Landminen vorankommt und welche Hürden es noch zu überwinden gilt, darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Eva Maria Fischer. Sie ist Leiterin für Bildungsarbeit bei Handicap International. Die NGO setzt sich für Menschen mit Behinderungen in Krisengebieten ein, darunter auch Betroffene von Minenunfällen.