Eigenverantwortung statt Sozialstaat
Liz Truss ist die Nachfolgerin von Boris Johnsons und somit die neue Premierministerin Großbritanniens. Vorbild der neuen Regierungschefin ist die ehemalige Premierministerin Margaret Thatcher. Truss posiert nicht nur auf Fotos im Stil der sogenannten „Eisernen Lady“, sondern auch ihre Politik überschneidet sich in einigen Punkten mit der Thatchers: so wenig Staat wie möglich, Steuern senken, Eigenverantwortung statt Sozialstaat.
Magaret Thatcher hat als Premierministerin von 1979 bis 1990 einen harten wirtschaftsliberalen-Kurs gefahren. Ihre Überzeugung war, dass sich der Staat aus der Wirtschaft soweit wie möglich raushalten soll. Sie hat sich gegen Gewerkschaften gestellt und Sozialleistungen gekürzt. Auch Truss will die bereits niedrigen Sozialleistungen kürzen. Außerdem strebt sie wie einst Thatcher an, Steuern zu senken.
Liz Truss und Margaret Thatcher: Ähnliche Ziele, unterschiedliche Mittel
Die ehemalige Premierministerin wollte das jedoch nicht um jeden Preis durchsetzen. Bereits hierbei unterscheidet sich Truss‘ von Thatchers‘ Politik. Denn Truss will Steuern senken, obwohl Großbritannien gerade in eine Rezession rutscht und Steuersenkungen die Staatsverschuldung vergrößern würden. Thatcher dagegen hat eine möglichst niedrige Staatsverschuldung angestrebt.
Während in Thatchers Amtszeit die EU gegründet wurde und sie darin Handelsvorteile gesehen hat, ist Truss dafür bekannt, besonders hart gegenüber der EU aufzutreten und erschwert mit ihrer Politik sogar den Handel mit der EU.
Ist Liz Truss der „Eisernen Lady“ wirklich ähnlich? Das fragt detektor.fm-Moderator Till Schäbitz Christine Heuer. Sie ist Großbritannien-Korrespondentin beim Deutschlandradio.