US-Wahlkampf im Endspurt
Noch bevor klar gewesen ist, wer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten wird, hat sich Donald Trump bereits in der Wahlnacht vor die Presse gestellt und verkündet: Er sei der Gewinner der Wahl und damit nicht nur der amtierende, sondern auch künftige Präsident. Überall ist der Livestream von dieser Konferenz unkommentiert ausgestrahlt worden.
Doch ein paar Tage später wendet sich das Blatt. Der Fernsehsender CNBC unterbricht eine Pressekonferenz mit den Worten: „Wir müssen hier unterbrechen. Was der Präsident hier sagt, ist in weiten Teilen falsch.“ Selbst der dem Präsidenten nahestehende Nachrichtensender Fox News distanziert sich mittlerweile von dessen Statements.
Die Zwickmühle der Medien
Wer Medien macht und über den US-Wahlkampf berichtet, ist in einer schwierigen Position. Was auch immer der amtierende Präsident sagt, kann das Leben der US-Amerikanerinnen und -Amerikaner verändern. Gleichzeitig müssen diese Aussagen auch eingeordnet werden. Gerade das geht manchmal unter, wenn sich die Nachrichten minütlich ändern.
Wie man als Korrespondentin in den USA arbeitet und berichtet, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Dagmar Hovestädt gesprochen. Sie hat immer wieder aus Nordamerika berichtet, zuletzt bei den Zwischenwahlen 2018. Carsten Reinemann leitet das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der LMU in München. Er weiß, wie Medienmachende mit Desinformation umgehen sollten.