Es sind vor allem die kleineren und größeren Skandale, die man über Friedrich Merz kennt. Da ist die Geschichte mit dem Obdachlosen, der Merz‘ Computer findet und abgibt – und als Dank dafür Merz‘ Buch geschenkt kriegt. Da ist die Anekdote mit der Steuer auf dem Bierdeckel, die vor allem Gutverdiener entlasten würde. Da ist der Politiker, wie er selbstbewusst sagt, er sei gehobene Mittelschicht, obwohl er zwei Privatjets besitzt. Und da ist nicht zuletzt seine Gegenstimme, als in den 90er Jahren Vergewaltigung in der Ehe verboten werden soll.
Wofür steht Merz heute?
Aber was sagt das alles eigentlich über den Politiker Friedrich Merz aus, der am Wochenende im dritten Anlauf zum neuen CDU-Vorsitzenden gewählt wurde? Bekannt ist, dass Merz konservativ ist und besonders wirtschaftsfreundlich. Er war lange Zeit im Aufsichtsrat von BlackRock, einer Investmentgesellschaft mit dem Ruf, besonders schonungslos zu sein. Nicht umsonst ist BlackRock der größte Vermögensverwalter der Welt.
Die Jahre in der Politik und die in der freien Wirtschaft haben Merz geprägt, klar. Aber wie eigentlich? Wofür steht er heute und was bedeutet sein Kurs für die angeschlagene CDU? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit der Journalistin Katharina Hamberger. Sie arbeitet als Hauptstadtkorrespondentin fürs Deutschlandradio und beschäftigt sich vor allem mit Innenpolitik.