Seit dem Militärputsch im Sudan finden erneut landesweite Proteste statt. Das Internet wurde abgestellt und bereits mehrere Menschen sind bei den Straßendemonstrationen ums Leben gekommen. Die Militärregierung um den General Abdel Fattah al-Burhan präsentiert sich als Retter der sudanischen Nation.
Arabellion im Sudan
Sudan ist der Fläche nach das drittgrößte Land auf dem afrikanischen Kontinent. Im Frühling 2019 ist die sudanesische Bevölkerung immer wieder protestierend auf die Straße gegangen, um für Freiheit und Demokratie und gegen den damaligen Präsidenten Omer al-Baschir zu demonstrieren. Die sudanesische Revolution mündete zwar in der Absetzung des Diktators al-Baschir, dem eine zivile Übergangsregierung mit dem Ministerpräsidenten Abdalla Hamdok folgte. Doch die Machtverhältnisse haben sich in dem ostafrikanischen Land nur teilweise verändert. So ist der Friedensvertrag von Dschuba nicht von allen Konfliktparteien unterzeichnet worden und das Militär hat nur wenig von seiner Macht und seinem politischem Einfluss verloren.
„Nein zur Militärregierung“
Statt freien Wahlen, die voraussichtlich 2022 und 2023 stattfinden sollten, herrscht im Sudan jetzt also der Ausnahmezustand. Tausende Demonstrierende gehen seit Tagen auf die Straße und protestieren gegen den Putsch und die Militärregierung um General al-Burhan.
Wie ist die aktuelle Lage im Sudan und wer profitiert dort vom Militärputsch? Darüber hat detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Christine-Felice Röhrs, der Landesdirektorin der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, gesprochen.