Nachwuchsmangel bei der Bundeswehr: Zahl der Bewerbungen sinkt
180 770 Personen haben im Juni 2023 bei der Bundeswehr gearbeitet. Damit sinkt die Zahl auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2018. Es verlassen nicht nur mehr Leute die Bundeswehr als dazukommen — auch die Zahl der neuen Bewerbungen sinkt. Der Nachwuchsmangel bei der Bundeswehr wird damit zu einem großen Problem.
Schlechte Ausrüstung, Sexismus- und Rassismusvorwürfe — es gibt unterschiedliche Gründe, wieso viele Menschen die Bundeswehr nicht als attraktive Arbeitgeberin sehen. Unter den Soldat*innen der Bundeswehr sind weiterhin nur etwas mehr als 13 Prozent Frauen. Zusätzlich konkurriert die Bundeswehr mit Unternehmen in der freien Wirtschaft, die ihren Angestellten oft bessere Arbeitsbedingungen bieten können.
Bundeswehr will bis 2031 wachsen
Die Bundeswehr bemüht sich deshalb, ihr Image zu verbessern: Recruitingfilme auf YouTube, Plakatkampagnen in ganz Deutschland und Bundeswehr-Karrierecenter, in denen sich Interessierte informieren können. Und auch auf Veranstaltungen wie dem „Tag der Bundeswehr“ versucht sie, potenzielle Mitarbeitende für sich zu begeistern.
Denn die Bundeswehr soll in den kommenden Jahren wachsen: 203 000 Personen soll sie bis 2031 beschäftigen. Dafür müsste die Zahl der Angestellten um mehr als 22 000 steigen. So wie es aktuell aussieht, hält die SPD-Politikerin Eva Högl dieses ambitionierte Ziel jedoch für nicht erreichbar. Die Bundeswehr müsse einen Weg finden, junge Leute gezielt anzusprechen und sie langfristig zu binden.
Wie kommt die Bundeswehr an neues Personal? Und welche strukturellen Probleme gibt es bei der Truppe? Das beantwortet die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags Eva Högl (SPD) in der aktuellen Folge „Zurück zum Thema“.