New Kid on the Bendlerblock
In der vergangenen Woche waren für die Nachfolge von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mehrere Personen im Gespräch gewesen. Neben der Wehrbeauftragten Eva Högl ist etwa die Rede von SPD-Chef Lars Klingbeil oder anderen Politikerinnen und Politikern gewesen, die bereits langjährige Erfahrung im Berliner Politikbetrieb und speziell in der Verteidigungspolitik haben.
Die Entscheidung von Bundeskanzler Scholz ist dennoch auf einen für Viele unbekannten Namen gefallen. Denn Nachfolger von Lambrecht soll nun der bisherige niedersächsische Innenminister Boris Pistorius werden. Pistorius ist in Hannover vor allem für seine sicherheitspolitischen Akzente aufgefallen. Bereits seit 2013 leitet er das Innenministerium. Auch wenn er sich in der Vergangenheit gelegentlich zur Außen- und Sicherheitspolitik und auch zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine geäußert hat: Ein Favorit für den Verteidungsminister-Posten ist er bis zuletzt nicht gewesen.
Boris Pistorius: Verteidigungsminister mit sicherheitspolitischen Vorkenntnissen
Auf den neuen Verteidigungsminister warten dabei eine ganze Reihe von Herausforderungen. Neben den notwendigen Investitionen in die Reform der Bundeswehr, muss er sich bereits vor dem eigentlichen Amtsantritt auf Gegenwind gefasst machen. Neben den von der Ukraine geforderten Kampfpanzerlieferungen zur Landesverteidigung ist es für Pistorius wichtig, das Vertrauen in der Armee zu gewinnen. Sein Profil als erfahrener Sicherheitspolitiker könnte ihm dabei helfen. Ob er die Probleme dennoch lösen kann?
Über die Herausforderungen für den neuen Verteidigungsminister und die notwendigen Weichenstellungen in der deutschen Verteidigungspolitik spricht detektor.fm-Moderator Til Schäbitz mit dem CDU-Politiker Henning Otte. Er ist stellvertretender Vorsitzender im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags. Außerdem ordnet Politikjournalist und tagesspiegel-Herausgeber Stephan Casdorff die Situation ein.