Sorge vor massenhaften Krankheitsausfällen
Wer löscht den Brand, wenn niemand in der Feuerwache ist? Was passiert mit unserem Müll, wenn niemand die Mülltonnen ausleert? Wie kommen unsere Lebensmittel in die Regale, wenn sie niemand zum Supermarkt fährt?
Dystopisch anmutende Fragen, die durch die Omikron-Variante so dringlich werden, wie wohl noch nie zuvor in der Corona-Pandemie. Angesichts der rapiden Ausbreitung von Omikron wächst die Sorge vor massenhaft erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der kritischen Infrastruktur, zum Beispiel in Kliniken und Arztpraxen, bei Polizei und Feuerwehr, bei Strom- und Wasserversorgern. Die aktuellen Infektionszahlen in Deutschland geben dazu allen Anlass: Am Mittwoch hat das Robert-Koch-Institut 80.430 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet – so viele, wie noch nie zuvor an einem Tag.
Durchwachsene Prognosen angesichts Omikron
Im Dezember hat sich das Bundesamt für Katastrophenschutz noch zuversichtlich gezeigt: Einschränkungen in der kritischen Infrastruktur seien zu erwarten, doch kein Zusammenbruch. Aktuellere Prognosen klingen jedoch weniger optimistisch. Zum Beispiel warnte der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr und Logistik vor potenziellen Lieferengpässen und internationalem Fahrermangel.
Um Personalausfälle durch Quarantäne zu reduzieren, haben sich Bund und Länder vergangene Woche darauf geeinigt, die Isolationszeit von Kontaktpersonen in bestimmten Fällen zu reduzieren. Diese Maßnahme haben auch Länder wie Frankreich und Großbritannien eingeführt. Trotzdem haben mehrere britische Kliniken den Katastrophenfall ausgerufen, weil sich zu viele Beschäftigte infiziert haben.
Wie hat sich die kritische Infrastruktur in Deutschland auf die Omikron-Welle vorbereitet?
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Yannic Köhler gibt Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands, einen Ausblick auf die Pläne der Feuerwehr.
Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik, erklärt, welche Vorbereitungen die Branche trifft und ob Lieferungen in den nächsten Wochen knapp werden könnten.
Und Peter Kurth vom Bundesverband Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft schätzt ein, ob wir uns auf überquellende Mülltonnen einstellen sollten.