Israel wählt zum dritten Mal
Am 2. März haben in Israel zum dritten Mal binnen eines Jahres Parlamentswahlen stattgefunden. In den vorangegangenen Wahlen ist es nicht zu einer Mehrheitsbildung gekommen. Aus diesem Grund sind die Kandidaten Benjamin Netanjahu und Benny Gantz mit ihren Parteien und Bündnissen erneut gegeneinander angetreten.
Netanjahu und seine national-konservative Likud-Partei scheinen als Sieger aus dieser Parlamentswahl hervor zu gehen. Es ist jedoch unklar, ob es ihm gelingen wird, eine Parlamentsmehrheit mit seinen streng- und national-religiösen Parteien zu bilden. In den vergangenen Wahlkämpfen hat Gantz die Möglichkeit einer Einheitsregierung ausgeschlossen. Zu einer möglichen Koalition nach dieser Wahl hat er sich noch nicht geäußert.
Israels Bürger möchten ihr Land dringend aus der politischen Schwebe heben. Die gestrige Wahlbeteiligung war die Höchste seit 20 Jahren.
Was können wir erwarten?
In zwei Wochen soll Netanjahu wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht erscheinen. Noch ist nicht klar, welchen Einfluss der bevorstehende Prozess auf Netanjahus Position und mögliche Koalitionen haben wird. Des Weiteren sind derzeit noch nicht alle Stimmen ausgezählt. Netanjahu feiert sich trotzdem bereits als Sieger und die Bürger Israels scheinen ihm Recht zu geben.
Was sind die politischen Aussichten nach dieser Wahl und wie ist die Stimmung in Israel? detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde spricht mit dem Journalisten Marc Zimmer, der die letzte Wahl in Israel miterlebt hat. Welche Bedeutung das Wahlergebnis für Israel haben könnte, beantwortet ihr Dr. Peter Lintl. Er ist Nahostexperte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik.