Sex, ja. Aber Pornos, nein?
In Deutschland haben Menschen zwischen 18 und 35 Jahren etwa fünfmal pro Monat Sex. Über Sex wird geredet — Das ist kein Geheimnis. Anders steht es um die Visualisierung sexueller Inhalte. Über Pornos sprechen wir ungern. Denn das Thema ist irgendwie schambehaftet. Ein Grund dafür sind Vorurteile gegen eine vermeintlich gewaltvolle und frauenfeindliche Pornoindustrie. Alles in allem spreche unsere Scham rund um das Thema Pornografie aber für eine veraltete Sexualmoral, sagt die Pornoregisseurin und Feministin Paulita Pappel. Mit ihrem Buch „Pornopositiv“ zeichnet sie einen Gesellschaftsentwurf, der Pornos als ein weiteres Unterhaltungsangebot neben Netflix oder Social Media behandelt.
Pornopositive Gesellschaft
Mit ihren Thesen widerspricht Paulita Pappel vor allem einer älteren Riege von Frauen rund um die umstrittene Feministin Alice Schwarzer. Die „Emma“-Herausgeberin hat bereits in den 80er Jahren eine Anti-Pornokampagne namens „PorNo“ gestartet. Pornos machten Frauen zum Objekt, hieß es. Paulita Pappel will zeigen, dass Pornografie, ganz im Gegenteil, selbstermächtigend sein kann. Dafür müssen wir aber erstmal drüber reden.
Wie guckt man auf feministische Art uns Weise Pornos? Und welche Filme kann man bedenkenlos schauen? detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister spricht in dieser Folge von „Zurück zum Thema“ mit Paulita Pappel. Sie ist Produzentin und Regisseurin von Pornofilmen und veröffentlichte im August 2023 ihr erstes Buch „Pornopositiv“ im Ullstein Verlag.