Plätze für Psychotherapien sind Mangelware – gerade in Pandemiezeiten. Corona bedeutet für viele Menschen eine hohe psychische Belastung: Existenzangst, familiäre Belastungen und Sorgen um die Zukunft nehmen zu. Die Hoffnung auf einen Therapieplatz ist dabei allerdings oft verbunden mit langen Wartezeiten. Doch dieses Problem gab es schon vor der Pandemie. Ein Grund dafür ist die sogenannte Bedarfsplanung.
Hohe Nachfrage, wenige Plätze
Diese Bedarfsplanung sieht eine Höchstanzahl von psychotherapeutischen Praxen vor. Eigentlich soll dieses Instrument verhindern, dass sich zu viele Ärztinnen und Ärzte einer Fachrichtung an einem Ort niederlassen. Im Bereich Psychotherapie funktioniert diese Planung allerdings nicht. Immer noch gibt es mehr Patientinnen und Patienten, als die zugelassenen Praxen versorgen können – das führt zu langen Wartezeiten.
Welchen Bedarf an Psychotherapie gibt es?
2019 ist die Bedarfsplanung von der Kassenärztlichen Vereinigung reformiert worden. Neu ist etwa, dass sich der Bedarf nicht mehr nur ausschließlich an der Einwohnerzahl, dem Alter und Geschlecht der Menschen orientiert, sondern auch an der Morbidität – also anhand der Häufigkeit einer Erkrankung in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe.
Kritikerinnen und Kritiker sehen darin einen Schritt in die richtige Richtung. Die Lösung des Problems sei die Reform jedoch noch lange nicht.
Wie die Realität in den Praxen aktuell aussieht und wie sich der Bedarf an Kassensitzen decken ließe, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung, sowie mit Psychotherapeut und Podcaster Thorsten Padberg.