Rainbow Washing: Geld oder Überzeugung?
Zahlreiche Unternehmen schmücken sich im Pride Month mit der bunten Regenbogenfahne. So hat sich zum Beispiel auch BMW in der Vergangenheit auf der Website einen queerfreundlichen Anstrich gegeben. Zumindest in den meisten Ländern: Auf der Website für Saudi-Arabien, Russland und Polen blieb BWM doch lieber beim Standard-Logo ohne Regenbogenfarben. Also gerade bei Staaten, die queere Menschen diskriminieren oder sogar verfolgen. Das legt für Kritiker und Kritikerinnen den Verdacht nahe, dass es dem Unternehmen vor allem um Profit ging – und nicht um echtes Engagement für die LGBTQIA+-Community. Diese Strategie nennt sich Rainbow Washing: Unternehmen wollen dort Geld mit der queeren Community machen, wo es passt, aber nicht dort, wo es unbequem werden kann.
Warum die Unternehmenskultur so wichtig ist
Ob ein Unternehmen Rainbow Washing betreibt oder nicht, hängt aber nicht nur davon ab, welches Logo nun bunt ist. Es geht vielmehr darum, ob sich ein Unternehmen unabhängig vom Pride Month für die queere Community einsetzt: Wie LGBTQIA+ freundlich sind Unternehmen zur Belegschaft? Was passiert mit Profiten aus dem Pride Month? Spenden Unternehmen diese an queere Vereine und Initiativen oder bleibt das Geld im Unternehmen?
Warum ist Rainbow Washing für die queere Community problematisch? Und ist das eigentlich Rainbow Washing, was die detektor.fm-Redaktion mit der Themenwoche zum Pride Month betreibt? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Claudius Desanti. Er ist Geschäftsführer der SíSí Agentur, die auf Kampagnen für queere Zielgruppen und die Frage, wie man Rainbow Washing erkennen kann, spezialisiert ist. Außerdem im Gespräch: die Journalistin und Moderatorin Maria Popov. Sie macht sich für gesellschaftspolitische Themen der Gen Z stark.
Diese Folge ist der zweite Teil unserer Themenwoche im Rahmen des Pride Month bei „Zurück zum Thema“. Wir sprechen in dieser Woche unter anderem über Asexualität, das Selbstbestimmungsrecht und darüber, wie queer das Kaiserreich war.