Scholz in Russland
Seit Wochen sorgt der Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine für Unruhe. Der US-Geheimdienst CIA hatte vergangene Woche sogar davor gewarnt, dass Russland die Ukraine schon an diesem Mittwoch angreifen könnte. Tatsächlich hat der Kreml jedoch am Morgen angekündigt, einen Teil der Grenztruppen wieder abzuziehen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat das bei seinem Antrittsbesuch in Russland als „gutes Zeichen“ gewertet. In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben sich Scholz und Russlands Präsident Vladimir Putin zuversichtlich gezeigt, dass eine diplomatische Lösung des Konflikts möglich sei. Doch noch immer sind mehr als 100 000 russische Soldatinnen und Soldaten an der ukrainischen Grenze stationiert. Die Lage bleibt also angespannt.
Was wäre wenn?
Die Ukraine ist ein bevölkerungsreiches Land mit vielen dicht besiedelten städtischen Gebieten. Kommt es zu einer russischen Invasion, ist also eine große Zahl ziviler Opfer zu befürchten. Eine Invasion hätte zudem auch international dramatische Folgen. US-Präsident Joe Biden hat sogar vor einem Weltkrieg gewarnt, sollten russische und amerikanische Truppen aufeinander schießen. Die USA haben deshalb bekannt gegeben, keine Truppen in die Ukraine entsenden zu wollen. Unbeantwortet bliebe eine russische Aggression aber nicht: Die NATO-Partner haben für diesen Fall massive Sanktionen angekündigt.
Wie wahrscheinlich ist ein russischer Angriff? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta den Politikwissenschaftler Prof. Johannes Varwick von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Molly Montgomery, stellvertretende Leiterin der Abteilung für europäische und eurasische Angelegenheiten im US-Außenministerium, schätzt für uns ein, wie einig sich die NATO-Partner aktuell sind.