Sturm auf das Kapitol
Das Kapitol in Washington D.C. ist ein Symbol der amerikanischen Demokratie. Doch am Mittwoch haben Trumps Anhängerinnen und Anhänger das Gebäude gewaltsam gestürmt. Bilder zeigen chaotische Zustände. Zeitgleich sollte der Kongress im Kapitol Joe Biden als nächsten Präsidenten bestätigen. Der Mob, der in das Kapitol eindrang, verzögerte diese Beratungen jedoch. In einer Rede am Nachmittag hatte der Noch-Präsident Donald Trump seine Anhängerinnen und Anhänger dazu aufgefordert, das Wahlergebnis nicht zu akzeptieren.
Bei den Ausschreitungen sind vier Menschen ums Leben gekommen, etwa 50 nahm die Polizei fest. Außerdem wurden Sprengsätze gefunden und entschärft, ein Hitlergruß und Kleidung mit der rechtsextremen Beschriftung „Camp Ausschwitz” waren zu sehen. Von der rechtsextremistischen gewaltbereiten Gruppe „Proud Boys” sollen bis zu 2 500 Mitglieder vor Ort gewesen sein.
Der Unberechenbare
Zur Erinnerung: Im November 2020 hatte sich Trump selbst zum Sieger der Wahl erklärt, obwohl bis dahin noch gar nicht alle Stimmen ausgezählt waren. In den letzten Wochen seiner Amtszeit scheint Trump seine verbliebene Macht noch einmal ausnutzen zu wollen. Nach dem Kapitol-Sturm seiner Anhängerinnen und Anhänger wird Trump von vielen Seiten kritisiert: Regierungsmitglieder erwägen Trumps Absetzung durch das eigene Kabinett, manche sprechen sogar von einem „Putschversuch“.
Noch zwei Wochen ist Donald Trump im Amt. Wie viel Macht hat er jetzt noch? detektor.fm-Moderator Yannic Köhler spricht mit dem USA-Experten Julian Müller-Kaler über Trumps Einfluss auf die Republikanische Partei. Warum der Trumpismus nicht verschwindet, wenn Trump nicht mehr Präsident ist, erklärt der Sozialwissenschaftler Holger Marcks.