Die Tabaksteuer soll ab dem nächsten Jahr schrittweise angehoben werden. Ab 2022 soll beispielsweise eine Schachtel Zigaretten jährlich um fünf Cent teurer werden. Auch E-Zigaretten sollen erstmals besteuert werden.
Mehr Gesundheit und Steuergeld?
Das soll die Staatskassen füllen. Die sind durch die Corona-Pandemie schwer belastet. Doch auch ohne Krisensituation kostet das Rauchen Deutschland jährlich 97 Milliarden Euro. Eine enorme Summe, die durch Krankheitskosten und Umweltschäden entsteht – und von den Rauchern und Raucherinnen zumindest in Teilen selbst getragen werden soll.
Auf der anderen Seite erhofft sich die Regierung, durch die höheren Preise präventiv gegen das Rauchen vorzugehen und Rauchende zusätzlichen zu motivieren, ihre Sucht aufzugeben. Dass eine höhere Steuer dazu beitragen kann, zeigt sich zum Beispiel in Australien. Allerdings sind die Preise dort deutlich höher und gepaart mit anderen Strategien. Reicht es, die Schachtelpreise von etwa sechs Euro um insgesamt 25 Cent zu erhöhen, um einen Effekt zu erzielen?
Nicht für jedes Produkt gilt dieselbe Tabaksteuer
Zudem steigen immer mehr Konsumenten und Konsumentinnen auf alternative Tabakprodukte um. Die E-Zigarette, die Liquids verdampft, ist mittlerweile recht etabliert. Stark im Aufschwung sind aber auch sogenannte Heat-not-burn-Produkte. Diese erhitzen Tabak und verbrennen ihn nicht. Aufgrund ihrer Herstellung und weil man die Tabakstängel selbst nicht rauchen kann, werden sie deutlich niedriger besteuert, als herkömmliche Zigaretten.
Was eine höhere Tabaksteuer bringt, das bespricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Lothar Binding, der für die SPD im Bundestag sitzt und finanzpolitischer Sprecher der Partei ist. Außerdem erklärt Dr. Katrin Schaller, die kommissarische Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention des Deutschen Krebsforschungszentrums, warum die Tabaksteuer viel stärker angehoben werden müsste.