Kultureller Genozid an den Uiguren
Die Uiguren sind eine muslimische Minderheit, die hauptsächlich in der autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas lebt. Über eine Million Angehörige dieser Minderheit werden wegen ihres Glaubens in Internierungslagern festgehalten. Ihre Bräuche sind verboten, Moscheen und Friedhöfe werden zerstört. Der China-Experte Adrian Zenz spricht daher von einem „kulturellen Genozid„.
Die Regierung in Peking hat die Vorwürfe lange abgestritten und behauptet, dass die Uiguren freiwillig in den Lagern sind und sie jederzeit verlassen können. Doch 2019 wurden Dokumente veröffentlicht, die das widerlegen. Seitdem wächst der Druck auf die internationale Gemeinschaft, sich klar zu positionieren.
Die internationale Gemeinschaft muss handeln
Bisher hat nur die USA mit Sanktionen auf die Menschenrechtsverletzungen in China reagiert. Weil bald der chinesische Außenminister in Deutschland zu Besuch ist, fordern Abgeordnete des Bundestags die Bundesregierung nun auf, politisch mehr Druck auf China zu machen. Doch nicht nur die Politik kann etwas tun. Denn Unternehmen, die in Xinjiang produzieren, profitieren von der Arbeit, die uigurische Zwangsarbeiter leisten müssen.
detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde spricht mit der uigurischen Menschenrechtsaktivistin Mihriban Memet über die Lage in Xinjiang. Ulrich Delius ist Präsident der Gesellschaft für bedrohte Völker und erklärt, wer handeln kann und muss, damit die Menschenrechtsverletzungen aufhören.