Der Konflikt in der Ukraine schwelt zwar schon seit Jahren. Der russische Überfall auf das Nachbarland Ende Februar 2022 hat den Konflikt aber noch einmal stärker in unser Bewusstsein gerückt. Täglich gibt es Meldungen über mögliche russische Kriegsverbrechen, sich verschiebende Frontlinien und gemeldete Todesopfer. Aber wie beeinflusst der Krieg die Menschen und den Alltag in der Ukraine, in Russland und im Rest Europas? Das wollen wir in unserer Themenwoche Krieg in Europa genauer beleuchten.
Chaotische Ankünfte und große Hilfsbereitschaft
Der russische Angriff auf die Ukraine hatte viele Ukrainerinnen und Ukrainer zur Flucht aus ihrem Heimatland gezwungen – viele davon sind nach Deutschland gekommen. Züge und Erstaufnahmelager waren schnell überfüllt, viele Geflüchtete mussten zunächst bei Verwandten und Freunden unterkommen und sich herausfordernden Behördengängen stellen. Die Hilfsbereitschaft der Deutschen war groß. Viele Menschen hatten den Geflüchteten Unterkunft angeboten. Schnell haben sich Vereine wie Leipzig helps Ukraine e.V gegründet, die mit Hilfe von Ehrenamtlichen eine zentrale Anlaufstelle für Hilfesuchende sind.
Ukrainische Geflüchtete acht Monate später
Mittlerweile sind ein Drittel der Ukrainerinnen und Ukrainer vor dem Krieg geflohen. In Deutschland wurden über eine Million Menschen aus der Ukraine als Geflüchtete registriert. Viele von ihnen versuchen sich nun ein neues Leben aufzubauen. Mit neuen Jobs und Schul- und Kitaplätzen soll die Integration gelingen. Auch sind die Sprache und das Finden einer Wohnung eine Herausforderung.
Wie fühlt sich das Leben in Deutschland etwas mehr als ein halbes Jahr nach der Flucht an? Das fragt detektor.fm Julia Stasenko. Sie ist zwei Wochen nach Kriegsausbruch nach Deutschland geflüchtet. Wie sich die Bedürfnisse der Menschen verändert haben, schildert Stefan Loidolt. Er ist Projektleiter und Projektkoordinator beim Verein Leipzig helps Ukraine.