Vorwahlen in New Hampshire: Die ersten im Lande, die letzten, die zählen?
Die Vorwahlen der Republikaner und Demokraten diese Woche in New Hampshire sind nach den Iowa Caucuses die ersten Vorwahlen in den USA. Normalerweise kann hier mit großen Überraschungen gerechnet werden. Vor vier Jahren hatte der jetzige Präsident Joe Biden hier krachend verloren und landete auf dem vierten Platz. 2016 war New Hampshire wiederum die Rettung für Donald Trump, nachdem er Iowa nicht gewinnen konnte.
Während die Abstimmung dieses Mal bei den Demokraten keine ernsthaften Auswirkungen auf die Kandidatur Joe Bidens haben dürfte, hat Donald Trump bei den Republikanern immerhin noch eine Gegenspielerin: die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley. Haley gilt als Kandidatin des Partei-Establishments und als gemäßigte Konservative. Im stark christlich geprägten Iowa landete sie hinter dem mittlerweile ausgeschiedenen Gouverneur von Florida, Ron De Santis, nur auf Platz drei. Im liberaleren Neuengland spricht Haley allerdings mehr Wählerschichten an – darunter nicht nur Republikaner, sondern auch Unabhängige und Menschen, die normalerweise den Demokraten ihre Stimme geben. Ob das reichen wird, um gegen Trump in New Hampshire zu bestehen, wird aber stark bezweifelt.
Alles wie in 2020?
Vielmehr sieht es so aus, also ob es dieses Jahr die gleiche Konstellation wie bei der Präsidentschaftswahl 2020 geben wird: Sowohl Präsident Joe Biden als auch Ex-Präsident Donald Trump werden mit ziemlicher Sicherheit die Nominierung ihrer Parteien gewinnen. Biden hat derweil katastrophale Zustimmungswerte. Viel spricht dafür, dass Donald Trump die Wahlen im November tatsächlich gewinnen könnte.
Aber wie aussagekräftig sind Umfragewerte zehn Monate vor den Präsidentschaftswahlen? Und welche Themen beschäftigen die Wählerinnen und Wähler in den USA am meisten? Das hat detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit den Studiogästen Steve Israel (ehemaliger Kongressabgeordneter der Demokraten) und Tom Davis (ehemaliger Kongressabgeordneter der Republikaner) besprochen.