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Bild: Andy.LIU | shutterstock

Zurück zum Thema | Vermittlerstaat

Kann jemand in Nahost vermitteln?

Seit über einem Monat herrscht Krieg zwischen der Hamas und Israel. Wie kann der seit langer Zeit andauernde Konflikt aber dauerhaft gelöst werden? Und kann ein Staat die Vermittlerrolle einnehmen?

Nahostkrieg: Gibt es einen Vermittlerstaat?

Einen Waffenstillstand in Gaza lehnt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ohne die Freilassung der israelischen Geiseln aus Hamas-Gefangenschaft kategorisch ab. Die Zeichen im Nahost-Krieg deuten also nicht gerade auf eine diplomatische Lösung hin.

Dennoch gibt es Verhandlungen, an denen außenstehende Länder beteiligt sind. So hat Premier Netanjahu angedeutet, dass es Verhandlungen um israelische und palästinensische Geiseln gibt. Mit am Verhandlungstisch sollen sowohl Katar als auch die USA sitzen. Katar ist seit dem Angriff der Hamas auf Israel diplomatisch sehr aktiv. Das Emirat hat so bereits die Freilassung einiger Geiseln erwirkt. Angeblich ist das Katar auch für die Grenzöffnung Richtung Ägypten verantwortlich. So konnten einige ausländische Menschen, Menschen mit zweiter Staatsbürgerschaft und Verletzte den Gazastreifen in den vergangenen Tagen verlassen.

Auch Nachbarland Jordanien sehen viele als einen geeigneten Vermittlerstaat für kurzfristige Probleme, die aus dem aktuellen Krieg resultieren. Das Land hat in der Vergangenheit immer wieder die Fürsprecherrolle für die palästinensische Seite eingenommen und unterhält gleichzeitig verhältnismäßig gute Kontakte zu Israel.

Kurzfristige und langfristige Verhandlungen sind zu unterscheiden

Die Verhandlungen über Geiseln müssen dabei jedoch von den Verhandlungen über eine tatsächliche Lösung des größeren Konflikts getrennt werden, so die Sicht von Prof. Dr. Eckart Woertz vom GIGA Institut. Für Verhandlungen über eine langfristige Lösung sind die USA aus seiner Sicht als Vermittlerstaat unabdingbar. Weniger einflussreiche Länder wie Katar können lediglich als eine Art „Plattform“ für den Friedensprozess dienen. In der Zwei-Staaten-Lösung sieht Woertz dabei die einzige Hoffnung auf eine tatsächliche Lösung des Konflikts.

Es wäre schön, wenn es Fortschritte bei Verhandlungen über Freilassungen von Geiseln gibt. Aber das heißt nicht, dass der Konflikt damit gelöst wäre. Das ist nochmal eine ganz andere Sorte von Verhandlungen.

Prof. Dr. Eckart Woertz, Direktor des GIGA Instituts für Nahost-Studien.

Prof. Dr. Eckart Woertz, Direktor des GIGA Instituts für Nahost-Studien.Foto: Privat

Welche Bedingungen braucht es für die Friedensverhandlungen zwischen Palästina und Israel? Und wieso kommt eine Vermittlung durch die Europäische Union nicht infrage? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen in dieser Folge „Zurück zum Thema“ mit Prof. Dr. Eckart Woertz, dem Direktor des GIGA Instituts für Nahost-Studien.

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