Bergkarabach: umkämpfte Grenzregion
Um die Kontrolle über die südkaukasische Grenzregion streiten sich die Nachbarländer Armenien und Aserbaidschan seit Jahrzehnten. Die Ursache: Bewohnt wird Bergkarabach mehrheitlich von Armeniern und Armenierinnen, völkerrechtlich gehört die Region jedoch zu Aserbaidschan.
Seit Ende September herrscht wieder Krieg in Bergkarabach. Mehr als 1 200 Menschenleben hat der Krieg seitdem gekostet, etwa 100 000 Personen mussten fliehen. Nach sechs Wochen Gefechten könnte sich die Lage in der Grenzregion jetzt beruhigen. In der Nacht zum Dienstag haben sich Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev auf eine Waffenruhe geeinigt.
Aussicht auf Frieden?
Die Vereinbarung ist nicht der erste Versuch, die Lage in Bergkarabach zu beruhigen. Drei Anläufe für einen Waffenstillstand hat es bereits gegeben. Doch diesmal soll es eine langfristige Lösung sein. Das Abkommen zwischen den beiden Ländern ist unter der Vermittlung von Russland entstanden, russische Friedenstruppen sollen die Einhaltung des Waffenstillstands überwachen. In Armenien hat es nach Bekanntwerden der Vereinbarung spontane Proteste gegeben. Die Demonstrierenden finden, dass Armenien als Verlierer aus dem Abkommen hervorgeht.
Wie lange wird die Waffenruhe in der umkämpften Region im Südkaukasus anhalten? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Tina Küchenmeister mit dem Politikwissenschaftler Hans-Joachim Spanger vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Was der Krieg in Bergkarabach mit Deutschland zu tun hat, erklärt die Journalistin Anna Aridzanjan im Interview.