Am 26. September ist Bundestagswahl. Die Wählerinnen und Wähler haben also noch gut drei Wochen Zeit, zu entscheiden, wem sie in diesem Wahljahr ihre Stimme geben möchten. Insgesamt sind zu dieser Bundestagswahl 54 Parteien zugelassen. Da ist es gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Deshalb gibt es Wahlhilfeprogramme, die den Userinnen und Usern Orientierung bieten möchten. Der Klassiker ist wahrscheinlich der Wahl-O-Mat. Allerdings gibt es noch viele andere Wahlhilfen. Hier ein kleiner Überblick:
Wahl-O-Mat
Der Klassiker der Wahlhilfeprogramme bietet seinen Nutzerinnen und Nutzern seit 2002 eine Orientierung bei Landtags- und Bundestagswahlen. Er kommt von der Bundeszentrale für politische Bildung (kurz: bpb). Die Grundlage für die Auswertung von insgesamt 38 Thesen sind die Wahlprogramme der Bundestagsparteien. Diese sollen – ohne politische Agenda – eine Wahlorientierung bieten.
WAHLTRAUT
Dieses Tool setzt den Fokus ausschließlich auf die Themen Gleichstellung, Rechte von LGBTQIA+, Anti-Rassismus und Inklusion. In insgesamt 32 Thesen sind die Positionen von CDU, SPD, die LINKE, Bündnis 90/die Grünen und FDP erfasst. WAHLTRAUT hat die Parteien mit ihren Fragen konfrontiert und die haben geantwortet. Auf dieser Basis werden die Antworten der Userinnen und User ausgewertet. WAHLTRAUT möchte den Menschen helfen, feministisch zu wählen und hat damit eine klare politische Agenda.
Sozial-O-Mat
Hierbei handelt es sich um ein Wahlhilfeprogramm der Diakonie. Es deckt die Themen Arbeit, Gesundheit, Familie, Kinder und Migration ab. Berücksichtigt werden alle Parteien, die im Bundestag sitzen. Sie konnten sich – genau wie die Nutzerinnen und Nutzer – mit den Optionen „Zustimmung“, „Neutral“ und „Ablehnung“ gegenüber den 20 Fragen des Sozial-O-Mat positionieren.
Klima-Wahlcheck
Diese Wahlhilfe vertritt eine politische Forderung: Deutschland soll das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einhalten. Aus dieser Perspektive durchleuchtet sie die Wahlprogramme von CDU, SPD, Bündnis 90/die Grünen, FDP und die LINKE. Der Klima-Wahlcheck versteht sich selbst als subjektive Wahlhilfe, die jenen Orientierung bieten will, die ihr Kreuzchen in diesem Jahr mit Blick auf den Klimaschutz setzen wollen.
Da sind sich alle einig
In einer Sache sind sich alle Wahlhilfen einig: Sie alle wollen keine Wahlempfehlungen aussprechen, sondern lediglich eine Hilfe anbieten. Doch was ist da dran? Welchen Einfluss haben Wahlhilfeprogramme auf die Entscheidung der Wählerinnen und Wähler? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann mit dem Politologen Prof. Dr. Stefan Marschall. Er begleitet den Wahl-O-Mat schon seit einigen Jahren wissenschaftlich. Außerdem berichtet detektor.fm-Redakteurin Felizitas Kuhnt von ihren Erfahrungen mit den Wahlhilfeprogrammen – sie hat sie alle für uns getestet.