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Foto: Lars Hagberg / AFP
Bild: Lars Hagberg | AFP

Zurück zum Thema | Weltnaturabkommen

Durchbruch für den Naturschutz?

196 Staaten sind an dem Weltnaturabkommen für mehr Biodiversität beteiligt. Umweltverbände kritisieren dessen Unverbindlichkeit. Reicht es trotzdem für den Durchbruch?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Globale Einigkeit

Die 15. UN-Biodiversitätskonferenz hat nach zwei Wochen das „Kunming-Montréal“-Abkommen zu mehr Naturschutz beschlossen. 196 Staaten haben vom 7.12. bis zum 19.12. in kanadischen Montréal verhandelt. Erst in den frühen Morgenstunden wurde das Weltnaturschutzabkommen von den rund 5 000 Teilnehmenden beschlossen, dass dem Artensterben bis 2050 ein Ende setzen soll. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich darauf geeinigt, bis 2030 30 Prozent der Land- und Meeresflächen des Planeten unter Schutz zu stellen und die Risiken aus Pestiziden und Düngemitteln zu halbieren. Außerdem sollen 30 Prozent der zerstörten Ökosysteme renauturiert werden.

Viele der Punkte, die wichtig scheinen zum Erhalt der Vielfalt, kamen zum Durchbruch.

Josef Settele, Leiter des Departments Naturschutzforschung am UFZ und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung

Josef Settele, Leiter des Departments Naturschutzforschung am UFZ und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen BundesregierungFoto: André Künzelmann UFZ

Gemischte Gefühle

Für Deutschland war Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) vor Ort. Im Deutschlandfunk äußerte sie neben den positiven Aspekten des Abkommens auch Bedenken. So könne es schwierig werden, die Ziele des Abkommens auf nationale oder EU-Ebene anzupassen.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, bezeichnete das Abkommen als ein historisches Ergebnis. Umweltverbände kritisieren jedoch die Unverbindlichkeit und Umsetzbarkeit des Abkommens. Schon zuvor wurden beschlossene Ziele der Weltnaturkonferenz verfehlt, wie es bei den 20 Zielen der  UN-Biodiversitätskonferenz im japanischen Nagoya der Fall ist. Die 2010 beschlossenen Aichi-Ziele wurden bis heute nicht erfüllt, mehr dazu erfahrt ihr im detektor.fm-Podcast Forschungsquartett.

Es gibt einzelne Stellen in dem Abkommen, die wirklich sehr gut sind. Es gibt aber auch leider viele Elemente, die nicht ausreichen.

Magdalene Trapp, Referentin für Biodiversitätspolitik NABU

Magdalene Trapp, Referentin für Biodiversitätspolitik NABUFoto: sevens+maltry

Ist das Weltnaturschutzabkommen der notwendige Durchbruch im Artenschutz? Das hat detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe Professor Josef Settele gefragt. Er ist Leiter der Abteilung Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung. Im Podcast redet er über den Ausgang der Konferenz und was jetzt unbedingt getan werden muss.

Magdalene Trapp, Referentin für Biodiversitätspolitik des NABU, war in Montréal vor Ort, als das Abkommen beschlossen wurde. Im Podcast teilt sie ihre Einschätzung zum Abkommen und ob die Ziele überhaupt umsetzbar sind.

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