Globale Einigkeit
Die 15. UN-Biodiversitätskonferenz hat nach zwei Wochen das „Kunming-Montréal“-Abkommen zu mehr Naturschutz beschlossen. 196 Staaten haben vom 7.12. bis zum 19.12. in kanadischen Montréal verhandelt. Erst in den frühen Morgenstunden wurde das Weltnaturschutzabkommen von den rund 5 000 Teilnehmenden beschlossen, dass dem Artensterben bis 2050 ein Ende setzen soll. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich darauf geeinigt, bis 2030 30 Prozent der Land- und Meeresflächen des Planeten unter Schutz zu stellen und die Risiken aus Pestiziden und Düngemitteln zu halbieren. Außerdem sollen 30 Prozent der zerstörten Ökosysteme renauturiert werden.
Gemischte Gefühle
Für Deutschland war Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) vor Ort. Im Deutschlandfunk äußerte sie neben den positiven Aspekten des Abkommens auch Bedenken. So könne es schwierig werden, die Ziele des Abkommens auf nationale oder EU-Ebene anzupassen.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, bezeichnete das Abkommen als ein historisches Ergebnis. Umweltverbände kritisieren jedoch die Unverbindlichkeit und Umsetzbarkeit des Abkommens. Schon zuvor wurden beschlossene Ziele der Weltnaturkonferenz verfehlt, wie es bei den 20 Zielen der UN-Biodiversitätskonferenz im japanischen Nagoya der Fall ist. Die 2010 beschlossenen Aichi-Ziele wurden bis heute nicht erfüllt, mehr dazu erfahrt ihr im detektor.fm-Podcast Forschungsquartett.
Ist das Weltnaturschutzabkommen der notwendige Durchbruch im Artenschutz? Das hat detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe Professor Josef Settele gefragt. Er ist Leiter der Abteilung Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Mitglied des Sachverständigenrates für Umweltfragen der deutschen Bundesregierung. Im Podcast redet er über den Ausgang der Konferenz und was jetzt unbedingt getan werden muss.
Magdalene Trapp, Referentin für Biodiversitätspolitik des NABU, war in Montréal vor Ort, als das Abkommen beschlossen wurde. Im Podcast teilt sie ihre Einschätzung zum Abkommen und ob die Ziele überhaupt umsetzbar sind.