Jugendliche sind politisiert
50 Prozent der Menschen unter 30 sind bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 zuhause geblieben. Junge Menschen sind also unpolitisch und desinteressiert? Wenn das je gestimmt hat, dann hat sich das spätestens in den letzten Monaten geändert. Die Klimakrise und die BLM-Bewegung haben die Jugend politisiert.
Als Donald Trump vor vier Jahren zum US-Präsidenten gewählt worden ist, war das wie ein Weckruf für junge Menschen. Sie gehen auf die Straße, engagieren sich vermehrt in politischen Initiativen und treten in Parteien ein.
Für die US-Präsidentschaftswahlen im November bedeutet das: Es wird mit einem großen Anstieg der Wahlbeteiligung von jungen Menschen (youth vote) gerechnet.
Dass der youth vote wichtig ist, das haben auch Snapchat und Tinder verstanden. Sie haben ihre Apps angepasst und nun können sich ihre Nutzer und Nutzerinnen für die Wahl registrieren. 750 000 junge Menschen habe diesen Service von Snapchat bereits genutzt.
youth vote: Die Stimme der Jugend zählt!
Politik wird von alten Menschen für alte Menschen gemacht. Nicht mehr lange – die Jugend ist politisiert und der youth vote ist wichtiger denn je. Menschen unter 40 Jahren machen zum ersten Mal mehr als die Hälfte der US-Bevölkerung aus. Ihre Stimmen werden bei der anstehenden Wahl also entscheidend sein.
In der zweiten Folge unserer Themenwoche zu den US-Präsidentschaftswahlen geht es um den youth vote. Kathy Gaweda von election@bard erzählt detektor.fm-Moderatorin Tina Küchenmeister, wie sich die Politisierung der Jugend auf das Leben am Bard College New York auswirkt. Kerstin Kohlenberg ist US-Korrespondentin bei Die Zeit und erklärt, welchen Einfluss der youth vote dieses Jahr hat.