Zwei Jahre Großinvasion – Krieg als Normalzustand?
Bereits 2014 haben mit Russland verbundene Kräfte völkerrechtswidrig die Halbinsel Krim und Regionen in der Ostukraine besetzt. Die Ukraine befindet sich also schon seit zehn Jahren im Krieg mit russlandtreuen Separatisten. Mit dem 24. Februar 2022 hat der Konflikt nochmal eine neue Dimension angenommen: In den frühen Morgenstunden hat Russland sein westliches Nachbarland angegriffen. Seitdem befindet sich die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen die russische Aggresion. Zwei Jahre Krieg haben Spuren in dem europäischen Land hinterlassen.
Hoffnungen am Jahrestag
Das Unrecht, das Russland in der Ukraine vor allem auch an der Zivilbevölkerung begangen hat, hat viele Gesichter: Vom Massaker in Butscha über die Entführungen ukrainischer Kinder nach Russland und belegten Gräueltaten an Angehörigen der gegnerischen Armee sind zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit dokumentiert. Lange herrschte angesichts vieler Rückschläge für die russische Armee vor allem ein Optimismus in der ukrainischen Bevölkerung. Aber diese Stimmung ist inzwischen einer Ernüchterung gewichen: Die Gegenoffensive der Ukraine verlief vergangenes Jahr weniger erfolgreich als erhofft, die Unterstützung westlicher Staaten wird von vielen Expertinnen und Experten als unzureichend bezeichnet.
Wie erleben die Menschen in der Ukraine diese Zeit und wie blicken sie am Jahrestag auf die Zukunft? Über die Stimmung im Land spricht detektor.fm-Moderatorin Joana Voss mit Mattia Nelles. Er ist Ukraine-Experte und hat das Deutsch-Ukrainische Büro mitgegründet, das sich für die Störkung der Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine einsetzt.