Am Freitag Nachmittag haben viele Medienmagazine und Journalisten (sueddeutsche.de, dwdl.de, turi2.de, kress.de) bereits das Ende des Projektes ARD-Sportradio verkündet. Doch das war vorschnell. Denn der WDR stoppt nur die Ausstrahlung auf DAB+. Das hat sowohl die Pressestelle des WDR als auch die Verantwortliche für „Neues Radio“ Britta Frielingsdorf detektor.fm bestätigt.
Das Sportradio soll ab Mitte Mai auf Mittelwelle und im Internet ausgestrahlt werden. Bis zum 8. Juli will der WDR für die ARD ein solches Sportradio rund um die Europameisterschaft produzieren. Dabei sollen Live-Kommentare der Spiele zu hören sein und Analysen. Täglich sollen 18 Stunden Programm entstehen.
Laut Süddeutscher Zeitung schreibt der WDR in einem internen Papier, dass man mit dem Programm dem privaten Fußballkanal 90elf „etwas entgegensetzen“ wolle.
90elf ist ein digitales Radio, welches online und über den neuen Digitalradiostandard DAB+ ausgestrahlt wird und vom Radiokonzern regiocast betrieben wird. Wir haben mit Florian Fritsche, einem der beiden Geschäftsführer über das geplante Sportradio gesprochen.
Natürlich stehen wir nicht unter Artenschutz. Aber wir haben das vor fünf Jahren angefangen, weil wir wussten, national wird die ARD das nicht hinbekommen und auch gesetzlich nicht dürfen. – Florian Fritsche, 90elf
Am Freitag Nachmittag hat die Verantwortliche des WDR, Britta Frielingsdorf, die Ziele des WDR für das Sportradio bei detektor.fm im Interview erklärt.
Auf einmal lesen wir in so einem Papier: es ist gegen 90elf, wir testen das, es gibt Fußball. Dagegen wehren wir uns. Weil das 90elf chancenlos machen würde, wenn das System ARD loslegen würde. Weil das keine gleichberechtige Konkurrenz ist. – Florian Fritsche, 90elf