Jährlich werfen Handel, Hersteller und Verbraucher Millionen Tonnen essbarer Lebensmittel weg. Oftmals landen Produkte noch vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums im Müll. Verbraucher glauben, dass Lebensmittel nicht mehr genießbar sind; die Hersteller fürchten, dass die Waren nicht mehr gekauft werden, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Zwar verkaufen viele Supermärkte Produkte zu Sonderpreisen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum nur noch wenige Tage dauert. Doch der größte Teil wird weggeworfen.
Dabei gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum nur an, bis wann das Produkt Eigenschaften wie Geschmack, Geruch und Nährstoffe mindestens behält.
Oft verwechseln Verbraucher das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verbrauchsdatum. „Das steht zusätzlich auf leicht verderblichen Lebensmitteln wie zum Beispiel Hackfleisch“, erklärt Clara Meyen vom Verbraucherzentrale Bundesverband.
Wenn das Verbrauchsdatum abgelaufen ist, sollte man das Produkt nicht mehr essen. Der Ernährungsausschuss des Bundestags befasst sich derzeit mit alternativen Lösungen. Eine ist, nach englischem Vorbild, den Verzehr-Hinweis „best before…“ auf die Lebensmittel zu drucken. Eine Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatum lehnt Verbraucherministerin Ilse Aigner aber ab.
Davon hält Clara Meyen wenig. Was sie stattdessen vorschlägt, um Verbraucher nicht zu verwirren, erklärt sie im detektor.fm-Interview.