Wer mit dem Auto zwischen Osteuropa und Deutschland unterwegs ist, sollte auf keinen Fall den Rest seines Salami-Brötchens aus dem Fenster werfen. Denn wenn ein Wildschwein mit der afrikanischen Schweinepest infizierte Wurst frisst, ist die Ansteckungsgefahr groß. Alleine in Tschechien gab es bereits über 80 Meldungen von infizierten Wildschweinen. Noch ist sie in Deutschland nicht aufgetreten. Die deutsche Landwirte hätten im Falle einer Ansteckung mit hohen wirtschaftlichen Verlusten zu kämpfen.
Auf dem Schiff nach Europa
Wie der Name schon andeutet, stammt die Tierseuche ursprünglich aus Afrika. Dort überträgt die Lederzecke die Krankheit auf Schweine. Die Krankheit ist endemisch. Das heißt, sie tritt immer wieder auf. Über den Schiffsverkehr erreichte die Krankheit im Jahr 2007 Georgien. 2014 gab es erstmals auf dem Gebiet der EU eine Meldung über ein infiziertes Tier.
Schweinepest ist für Menschen ungefährlich
Wenn sich Tiere mit der afrikanischen Schweinepest infizieren, bekommen sie hohes Fieber und versterben innerhalb weniger Tage. Es gibt im Gegensatz zur herkömmlichen Schweinepest keine effektive Impfung gegen die Krankheit. Die Tiere können auch nicht geheilt werden. Franz Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesministerium für Tiergesundheit, betont aber, dass die Krankheit für Menschen und andere Tiere ungefährlich ist. Der Mensch spielt in Europa aber sehr wohl eine große Rolle bei der Verbreitung der Krankheit, wenn sie Schweinen infizierte Speisereste zu Fressen geben.
Es besteht ein ganz großes Risiko, dass Menschen Fleisch von infizierten Tieren hierher bringen und das Reste davon bei uns in die Schweinepopulation gelangen. – Professor Franz Conraths, Friedrich-Loeffler-Institut
Sollte in einem deutschen Betrieb eine Infektion festgestellt werden, müsste der gesamte Tierbestand getötet werden. Schon als 2014 Fälle der Krankheit in Europa gemeldet wurden, stellte zum Beispiel Russland den Import von europäischen Schweinefleisch ein. Dadurch verloren auch deutsche Landwirte viel Geld, obwohl sie gar nicht direkt betroffen waren.
Welche Gefahren die afrikanische Schweinepest birgt, hat Veterinärmediziner Franz Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut dektetor.fm-Moderatorin Marie Landes erklärt.
Redaktion: Pia Siemer