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Für die afrikanische Schweinepest gibt es weder Impfung, noch Heilung. Foto: Jonas Ingold

Landwirte fürchten afrikanische Schweinepest

Gefahr aus dem Osten

In Osteuropa häufen sich die Fälle von afrikanischer Schweinepest. Und nun droht sie, auch in Deutschland auszubrechen. Eines der größten Übertragungsrisiken stellt der Mensch da. Was kann man dagegen tun?

Wer mit dem Auto zwischen Osteuropa und Deutschland unterwegs ist, sollte auf keinen Fall den Rest seines Salami-Brötchens aus dem Fenster werfen. Denn wenn ein Wildschwein mit der afrikanischen Schweinepest infizierte Wurst frisst, ist die Ansteckungsgefahr groß. Alleine in Tschechien gab es bereits über 80 Meldungen von infizierten Wildschweinen. Noch ist sie in Deutschland nicht aufgetreten. Die deutsche Landwirte hätten im Falle einer Ansteckung mit hohen wirtschaftlichen Verlusten zu kämpfen.

Auf dem Schiff nach Europa

Wie der Name schon andeutet, stammt die Tierseuche ursprünglich aus Afrika. Dort überträgt die Lederzecke die Krankheit auf Schweine. Die Krankheit ist endemisch. Das heißt, sie tritt immer wieder auf. Über den Schiffsverkehr erreichte die Krankheit im Jahr 2007 Georgien. 2014 gab es erstmals auf dem Gebiet der EU eine Meldung über ein infiziertes Tier.

Schweinepest ist für Menschen ungefährlich

Wenn sich Tiere mit der afrikanischen Schweinepest infizieren, bekommen sie hohes Fieber und versterben innerhalb weniger Tage. Es gibt im Gegensatz zur herkömmlichen Schweinepest keine effektive Impfung gegen die Krankheit. Die Tiere können auch nicht geheilt werden. Franz Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesministerium für Tiergesundheit, betont aber, dass die Krankheit für Menschen und andere Tiere ungefährlich ist. Der Mensch spielt in Europa aber sehr wohl eine große Rolle bei der Verbreitung der Krankheit, wenn sie Schweinen infizierte Speisereste zu Fressen geben.

Es besteht ein ganz großes Risiko, dass Menschen Fleisch von infizierten Tieren hierher bringen und das Reste davon bei uns in die Schweinepopulation gelangen. – Professor Franz Conraths, Friedrich-Loeffler-Institut

Sollte in einem deutschen Betrieb eine Infektion festgestellt werden, müsste der gesamte Tierbestand getötet werden. Schon als 2014 Fälle der Krankheit in Europa gemeldet wurden, stellte zum Beispiel Russland den Import von europäischen Schweinefleisch ein. Dadurch verloren auch deutsche Landwirte viel Geld, obwohl sie gar nicht direkt betroffen waren.

Welche Gefahren die afrikanische Schweinepest birgt, hat Veterinärmediziner Franz Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut dektetor.fm-Moderatorin Marie Landes erklärt.

Professor Franz Conraths - ist Fachtierarzt und Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts.

ist Fachtierarzt und Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts.
Man muss alles tun, um zu verhindern, dass diese Tierseuche zu uns kommt. Aus betroffenen Gebieten dürfen keine Schweinefleisch-Produkte importiert werden.Professor Franz Conraths
Afrikanische Schweinepest 05:46

Redaktion: Pia Siemer

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