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Ein Anblick mit bald nostalgischem Wert. Nach Bekanntgabe der Pleite ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Flugzeug von Air Berlin zum letzten Mal abhebt. Foto: Air Berlin 7373 800 CC BY-SA 2.0 | Simon Pielow / flickr.com

Air Berlin meldet Insolvenz an

Pleite mit Ansage

Einst zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft landet Air Berlin heute auf dem Boden der Tatsachen. Nachdem der Hauptinvestor Ethiad Airways seine finanzielle Unterstützung eingestellt hat, war eine Pleite nicht mehr abzuwenden. Die Konkurrenz wartet schon, um aus der Pleite Kapital zu schlagen.

Wenn die Quelle versiegt

Air Berlin hat beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen ist pleite. Eine langfristige Finanzierungsmöglichkeit für die seit Jahren marode Fluggesellschaft stand nicht mehr in Aussicht. Kurz zuvor hatte Air Berlins Hauptaktionär und Geldgeber Ethiad Airways mit Sitz in Abu Dhabi angekündigt, kein Geld mehr in Air Berlin zu investieren. In den letzten Jahren kam Ethiad mehrmals finanziell zur Hilfe, um eine Pleite abzuwenden. Mit nur kurzfristigem Erfolg, wie sich nun zeigt.

Der Flugbetrieb soll trotz Insolvenz erst einmal weitergehen. Dafür hat der Bund einen Kredit in Höhe von 150 Millionen Euro bereitgestellt. Das Geld verschafft dem Unternehmen und auch den Fluggästen erst einmal für drei Monate Luft. In der Zwischenzeit sollen die Restrukturierungspläne abgeschlossen werden. Wie es nach der Frist weitergeht, ist bislang noch unklar.

Die größte deutsche Fluggesellschaft Lufthansa hat schon angeboten, Firmenanteile abzukaufen und dem eigenen Unternehmen einzuverleiben. Die Verhandlungen laufen bereits. Eine solche Übernahme könnte das Fliegen in Deutschland wieder teurer machen. Wenn Lufthansa seine Marktstellung weiter ausbaut, könnte eine Monopolisierung des Flugverkehrs drohen.

Air Berlin, das war einmal

Überraschend kommt die Pleite jedoch nicht. Schon vor der Beteiligung Ethiads ab 2011 stand es schlecht um die ehemals zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft.

Das Problem bei Air Berlin ist, dass man eigentlich gar nicht weiß, was sie ist. – Tobias Röckerl, Strategieberater für Fluggesellschaften

Als Billig- und Ferienflieger hatte die Fluglinie gestartet. Der Versuch, sich neben Lufthansa als Premium-Airline auf dem Markt zu etablieren, scheiterte. Der Spagat schien zu groß. Zuletzt verzeichnete Air Berlin einen Verlust von 780 Millionen Euro.

Was zur Insolvenz von Air Berlin geführt hat und wie es nun weitergeht, darüber hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Tobias Rückerl gesprochen. Er ist Strategieberater für Fluggesellschaften und hatte bereits im Juli vor Langzeit-Plänen mit Air Berlin gewarnt.

Tobias Rückerl - ist Strategieberater für Fluggesellschaften.

ist Strategieberater für Fluggesellschaften.
Ich glaube, die Marke Air Berlin werden wir spätestens in 12 Monaten nicht mehr sehen.Tobias Rückerl
Air Berlin meldet Insolvenz an 10:00

Redaktion: Ferdinand Moeck

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