Die Aktie, das unbekannte Wesen
Die Sprache der Finanzwelt ist kompliziert: Futures, Bonds, Leerverkäufe – die wenigsten können aus dem Stegreif erklären, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Das schreckt ab, und so ist es nicht verwunderlich, dass das allgemeine Interesse am Börsengeschäfft eher schwach ist und nur wenige Deutsche Aktien besitzen. Gerade einmal 14 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzt diese Anlageform – in den USA sind es dagegen 56 Prozent. Und auch das Image von Aktien ist hierzulande nicht gut. Sie gelten als risikoreich. Aber stimmt das?
Der Börsianer als Fremdling
Aktien sind nichts anderes als Unternehmensanteile. Mit einer Aktie kauft man also einen Bruchteil von einem Unternehmen – und erwirbt damit auch das Recht auf eine mögliche Gewinnbeteiligung, die sogenannte Dividende. Die Deutschen sehen ihr Geld allerdings lieber auf dem Sparbuch. Der Grund: Diese Anlageform ist schlichtweg einfacher. Man packt das Geld drauf und es vermehrt sich stillschweigend – solange die Zinsen stimmen.
Bei Aktien ist das schon etwas Nervenaufreibender: Unvorhersehbare Ereignisse führen dazu, dass der Aktienwert stark schwankt. Wer richtig Pech hat, kann damit herbe Verluste einfahren. Risiko und Geld – das passt für die meisten Deutschen nicht zusammen. Oder einfacher gesagt: Beim Geld hört der Spaß auf.
Ein Risiko ist auch eine Chance. – Markus Koch, Börsenexperte an der Wall Street
Aktien sind besser als ihr Ruf. Denn andere Anlageformen halten ebenfalls Risiken bereit oder werfen nur so wenig Gewinn ab, dass nicht mal die Inflation ausgeglichen wird. Doch Aktien sind nicht für jeden etwas.
Die wichtigste Eigenschaft für Anleger: Geduld und starke Nerven. Denn nur mit einer langfristigen Strategie, die auch mal Kurseinbrüche verkraftet, kann man am Ende erfolgreich sein.
detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf hat sich von Markus Koch erklären lassen, wie Aktien funktionieren und was man als Investor mitbringen sollte. Markus Koch ist Journalist und berichtet regelmäßig von der New Yorker Stock Exchange.
Redaktion: Adrian Breda