Frisch und schnell – Vapiano?
Seit den Fünfzigern ist Fast Food in den USA nicht mehr vom Teller wegzudenken. Und auch nach Deutschland schwappte der Trend unweigerlich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit einigen Jahren gibt es aber auch das Verlangen nach schnellem Essen, aber mit Anspruch. Den Trend nennt man Casual Dining. Das heißt zwar schnell und unverfänglich, aber gerne auch frisch und gesund.
Vapiano hat genau diesen Wunsch erfüllt. Schöne Möbel, frisch zubereitete italienische Pizza und Pasta. Basilikum hier, Rosmarin da. Im Sommer 2017 ist das Unternehmen an die Börse gegangen. Anfang Dezember dieses Jahres zeigen die Zahlen aber, dass es gar nicht so gut läuft. Die Aktie hat rund zwei Drittel an Wert verloren.
Leidensgenossen
Ähnlich wie Vapiano erging es bereits Subway. Bei beiden Unternehmen scheinen es vor allem auch interne Probleme zu sein, die den Betrieb belasten. Bei Vapiano hat es erst Diskussionen um die Hygiene oder auch Abrechnungen von Mitarbeitern gegeben. Hinzu sind dann aber teilweise auch lange Wartezeiten für Gerichte gekommen. Also nicht nur hausgemachte Nudeln, sondern auch hausgemachte Probleme.
Bei allem Fast Casual Dining ist der zentrale Begriff ‚fast‘, also ’schnell‘. Das heißt aber nicht, dass sie als Gast schnell essen sollen. Gedacht ist, an den Hochstühlen zu verweilen, sich zu unterhalten, den Lifestyle zu bekommen. Und das hat Vapiano nicht mehr hinbekommen. – Christian Buer, lehrt Hotel- und Restaurantmanagement an der Hochschule Heilbronn
Der große Hype um Vapiano scheint vorbei zu sein. Wie steht es um das Konzept Casual Dining allgemein? Und wie könnten kommende Trends aussehen? detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer hat mit Christian Buer von der Hochschule Heilbronn darüber gesprochen. Er lehrt dort unter anderem Hotel- und Restaurantmanagement.