Die schlechten Nachrichten über Stuttgart 21 häufen sich weiter. Laut der Lokalpresse verzögert sich der Bau des Projektes weiter. An einigen Stellen ruhen zurzeit die Bauarbeiten, weil Genehmigungen fehlen. Das treibt die Kosten weiter in die Höhe. Gegner haben mit „Umstieg 21“ jedoch einen Alternativplan.
Gegenbündnis zu Stuttgart 21
Ein Aktionsbündnis setzt sich seit Jahren dafür ein, das Bauprojekt Stuttgart 21 an die finanziellen Gegebenheiten anzupassen. Laut den Mitgliedern der Gruppe sei Stuttgart 21 von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.
Durch die Baustruktur und die Materialien würde das Ganze die Kosten weiter sprengen. Weiter stelle der Höhenunterschied eine Gefahr dar. Durch das entstandene Gefälle von sechs Metern führen die Züge schräg in den Bahnhof hinein. Bei bestimmten Witterungsbedingungen könne das eine Gefahr sein.
Außerdem muss der Tunnel durch das Gestein Anhydrit gebaut werden. Da sich dieses Gestein bei Wasserkontakt ausdehnt, ergäben sich regelmäßige Sanierungsarbeiten, so die Kritiker. Eine Gruppe von Fachleuten des Bündnisses arbeitet deshalb seit mehr als einem Jahr alternative Pläne für die Baugruben aus. Denn:
Eine Verschlechterung eines zentralen Bahnhofs ist keine Zukunftsperspektive. – Eisenhart von Loeper, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Eine Alternative als Ausstieg
Das Konzept des Bündnisses „Umstieg 21“ sieht vor: Die freien Plätze, die durch die Gruben entstanden sind, sollen in Parkplätze für Kurzzeitparker und Carsharing-Angebote umgewandelt werden. Außerdem soll eine Ebene als zentraler Busbahnhof genutzt werden. Selbst Fahrräder würden einen eigenen Abstellplatz bekommen.
Wir wollen nicht einfach wieder die Gruben zuschütten. Wir wollen sie intelligent nutzten. – Eisenhart von Loeper
Der Projektumstieg von Stuttgart 21 zu „Umstieg 21“ wäre nicht so schwierig. Der Kopfbahnhof funktioniere noch und müsse nur saniert werden. Dadurch ergebe sich eine Ersparnis von mehren Milliarden Euro.
Sackgasse Stuttgart 21
Rechtsanwalt Dr. Eisenhart von Loeper ist Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 und meint, das Projekt des unterirdischen Durchgangsbahnhofs stecke in einer Sackgasse. Die finanziellen Mittel könnten gut an anderer Stelle verwendet werden. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron erklärt er, wer seiner Meinung nach Schuld an der ganzen Misere in Stuttgart trägt.