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Automatisierung bedroht Arbeitsplätze

Arbeiten 4.0: Ferne Zukunft?

Computer und Maschinen werden immer leistungsfähiger. Das wird künftig etliche Arbeitsplätze überflüssig machen. Experten sehen jeden achten Arbeitsplatz durch Computer und Maschinen gefährdet. Bleibt für uns genug Arbeit übrig? Und wie kann dagegen gesteuert werden?

Maschinen übernehmen die Macht

Die Welt wird von Maschinen kontrolliert. Die Menschheit von künstlicher Intelligenz unterjocht. Arbeiter werden zu Leibeigenen. Diese verstörenden Visionen bietet eigentlich nur Science Fiction. Doch Technologie-Pessimisten sehen auch die reale Job-Welt durch die voranschreitende Digitalisierung und Automatisierung zusehends in Gefahr. Der Einsatz neuer Technologien und die Globalisierung geben das Tempo vor. Dass dabei alles flexibler, freier wird, ist Bedrohung und Chance zugleich. Laut einer aktuellen Studie, die für das Bundesarbeitsministeriums erstellt worden ist, steht der Arbeitswelt ein radikaler Wandel bevor: Jeder achte Arbeitsplatz sei in den kommenden zehn bis 20 Jahren durch Automatisierung bedroht.

Bundesarbeitsministerin sieht keine Bedrohung

Bundesarbeitsminsterin Nahles sieht angesichts der anstehenden Veränderungen nicht nur die Möglichkeit für neue Arbeitsplätze, sondern auch eine Lösung für den Erhalt künftiger Beschäftigung.

Gute Arbeit verlangt, das Emanzipations- und Humanisierungspotenzial der neuen Technologien auch zu nutzen, schreibt die Ministerin in der Frankfurter Rundschau.

Der digitale Strukturwandel in der Arbeitswelt fordere zwar neue Antworten, doch überfordere er Deutschland nicht. Bei einem Spitzengespräch am Donnerstag in Meseberg wollen Kanzlerin Merkel (CDU) und etliche Bundesminister mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften über die künftigen Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt sprechen.

Was werden die Maschinen übriglassen?

In Zukunft ist es laut Ministerin Nahles von Bedeutung, richtungsweisende Modelle zu entwickeln, die die originären Fähigkeiten der Menschen – wie Kreativität und Urteilskraft – mit den technologischen Möglichkeiten von Maschinen und Algorithmen sinnvoll verknüpften. Der Wandel der Arbeitswelt ist allerdings nicht allein ein Merkmal unserer modernen Gesellschaft.

Unsere Vorfahren hielten sich an den Unterricht, den sie in ihrer Jugend empfangen. Wir aber müssen jetzt alle fünf Jahre umlernen, wenn wir nicht ganz aus der Mode kommen wollen. – Johann Wolfgang von Goethe (Die Wahlverwandtschaften)

Dennoch stellt sich die Frage, ob in Zukunft genug bezahlbare Arbeit für alle da ist. Die Antwort darauf ist kompliziert. Der Kapitalismus steht seit Beginn dafür, dass menschliche Arbeit schrittweise maschinell ersetzt wird. Denn durch Erfindungen und Fortschritt brauchen Unternehmen weniger bezahlte Arbeitskräfte. Das ist nicht neu, aber viele Signale deuten darauf hin, dass sich der Trend zur Automatisierung in den kommenden Jahren noch deutlicher zeigen wird als es in der Vergangenheit der Fall war. Einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass in wenigen Jahren fast die Hälfte aller heutigen Arbeitsplätze wegfallen wird.

Über die Zukunft der Arbeit hat detektor.fm-Moderator Alex Hertel mit Gerd-Günter Voß gesprochen. Er ist Professor für Industrie- und Techniksoziologie an der Technischen Universität Chemnitz.

 Gerd-Günter Voß  - Er ist Professor für Industrie- und Techniksoziologie an der Technischen Universität Chemnitz

Er ist Professor für Industrie- und Techniksoziologie an der Technischen Universität Chemnitz
Der Technische Wandel und die Technisierung ist nicht völlig neu […] was jetzt passiert mit einer neuen Stufe der Technologie oder der Digitalisierung ist, dass jetzt weniger die gering qualifizierten körperlichen anstrengen Arbeiten ersetzt oder auch verändert werden, sondern es geht zunehmend auch in den Bereich der Wissens- oder Entscheidungsarbeit. Und das ist […] was viele Aufscheucht […]. Gerd-Günter Voß
Zukunft der Arbeit: Mensch vs. Maschine 07:37

Redaktion: Carsten Jänicke

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