detektor.fm sammelt – für eine neue Sendung am Vormittag
Wenn Ende November in Paris auf dem Weltklimagipfel die Politiker zusammen kommen, wird die Energiewende im Mittelpunkt stehen. Der Weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien ist zwar noch lang, doch er ist möglich. Immer wieder gibt es aber Länder, die sich hinter den Abbau von Kohle stellen – so auch Australien.
Ein Garant für den Wohlstand?
Neben Eisenerz ist Kohle das wichtigste Exportgut des Landes. Der Rohstoff wird vor allem nach China und Indien geliefert. Das „schwarze Gold“ beschäftigt in Australien mehr als 50.000 Menschen. Aktuell soll in der Region Queensland eine der größten Kohle-Minen der Welt gebaut werden. Doch obwohl unter anderem die Kohle für den wirtschaftlichen Wohlstand des Landes verantwortlich ist, wächst der Druck auf die Regierung.
Die Finanzmärkte haben erkannt, dass Kohle langfristig keine Lösung sein kann. – Stefanie Groll, Referentin für Ökologie und Nachhaltigkeit bei der Heinrich-Böll-Stiftung
Die Finanzmärkte ziehen sich aus der Industrie zurück – der öffentliche Druck und das Risiko einer Investition seien zu groß. Das Kapital fließt in andere Projekte und die Aktienkurse der Kohle-Konzerne fallen.
Moralische Verantwortung
Auch in der öffentlichen Diskussion um den Klimawandel muss sich Australien zunehmend mit Kritik auseinandersetzen. Die Energiewende sei langfristig gesehen nur durch einen Kohle-Ausstieg möglich. Die australische Regierung spricht hingegen von einer „moralischen Verantwortung“ gegenüber den Entwicklungsländern, in die sie Kohle exportieren. Australische Steinkohle sei schlichtweg „reiner“, als normale Braunkohle, wie sie beispielsweise in Deutschland abgebaut wird.
Über die australische Kohleindustrie hat die Mitherausgeberin des Kohleatlas‚ Stefanie Groll mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt gesprochen.
Redaktion: Laura Zachmann